An einem sonnigen Nachmittag wollen Greta und Anton ein Picknick an der Elbe machen. Wattetupferwölkchen schweben sanft über den feinen Sand des Strandes. Der Wind kräuselt verspielt das Wasser zu kleinen Wellenhügeln. Greta breitet eine flauschige rote Decke aus und beginnt den Inhalt des Picknickkorbs darauf zu entleeren. Saft und Kekse haben die beiden dabei. Und was passiert dann? Plötzlich wimmelt es auf der Elbe nur so von U-Booten, Haien und Feuerkraken. Ein Piratenschiff erscheint am Horizont. Regenbogentiger lauern in den Büschen am Ufer. So geht die Geschichte weiter, wenn die kleinen Autoren aus zwanzig Hamburger Kitas zu Buntstift und Papier greifen.
Greta und Anton sind die Maskottchen der Kinderbibliothek (KiBi) der Hamburger Bücherhallen. Autor Ole Könnecke hatte sich den Anfang einer Geschichte ausgedacht, die Kinder waren dazu aufgerufen zu erzählen, wie es weitergeht. Am Mittwoch wurden die schönsten Geschichten mit einem Preis ausgezeichnet. „Die Erzieherinnen und Erzieher haben gemeinsam mit den Kindern sehr viel Arbeit investiert. Herausgekommen sind schöne und phantasievolle Geschichten“, sagt Heidi Best von den Bücherhallen.
Den ersten Platz belegte die Kita Druckerstraße mit der Geschichte über das „Rabenteuer auf der Elbe“. Die Kinder dürfen sich jetzt über eine eigene Lesung mit Ole Könnecke freuen. Auch für die anderen Sieger gibt es Grund zum Jubeln. Die Kita Aktiv-Hamm erhält für den zweiten Platz ein Kamishibai, ein japanisches Erzähltheater. Für den dritten Platz erhält die Kita am Glückstädter Weg zwei große Stoffpuppen von Greta und Anton. Einen Sonderpreis für die besondere Gestaltung der Geschichte erhielt der Deutsch-Spanische Kindergarten „La Cometa“. Die Kinder dürfen sich hier über einen kostenlosen Besuch im Kindermuseum freuen.
Besonders staunten die großen und kleinen Gäste bei der Preisverleihung über die große Überraschung, welche die Mitarbeiter der Bücherhallen vorbereitet hatten. Mit großen Augen und weit geöffneten Mündern saßen die kleinen Autoren da, als ihre Geschichte mit ihren Bildern in einem Film erzählt wurde. Knapp 15 Stunden hatte die Vivien Wu, Mitarbeiterin in der KiBi, am PC verbracht, um den Kunstwerken der Kinder Leben einzuhauchen. Für die Filme kam das japanische Minitheater zum Einsatz, das auch als Preis vergeben worden war. „Wir setzen das Kamishibai seit Anfang des Jahres ein“, sagt Heidi Best. „Es eignet sich besonders gut, um Kinder für Geschichten zu begeistern“.
Begeistert waren die Kinder an diesem Vormittag auf jeden Fall. Das galt nicht nur für die eigenen Geschichten. Gleich nach der Preisverleihung stürzten sich alle auf die Bücher der Kinderbibliothek und schmökerten. Der erste Kita-Wettbewerb der Bücherhallen war ein voller Erfolg. „Wir wissen noch nicht wann wir so etwas noch einmal machen werden“, sagt Heidi Best. „Aber wir haben schon Ideen im Kopf und können uns eine Wiederholung sehr gut vorstellen“.
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