„Help Here“: Das soziale schwarze Brett

Foto: Help Here e.V.
Stadtgespräch
Marvin Mertens
@MarvMertens

Ressortleitung Stadtgespräch | Kontakt: mertens@hh-mittendrin.de

Viele Menschen in Hamburg brauchen Hilfe. Und viele Menschen in Hamburg wollen helfen. Damit die Hilfe auch dort ankommt, wo sie benötigt wird, gibt es jetzt die Internetplattform „Help Here“.

Hilfe kann für jeden Menschen ganz anders aussehen. Manch einer wünscht sich jemanden, mit dem er reden oder einfach ein paar gesellige Stunden verbringen kann, ein anderer braucht Hilfe beim Einkaufen. Hier fehlt es vielleicht an Notenständern, Regenkleidung oder Lego-Steinen, dort werden Decken, Matratzen und Schlafsäcke benötigt. Helfer werden überall gebraucht, ob in der Kinderbetreuung, als Dolmetscher für Flüchtlinge, bei der Betreuung von Alten oder Behinderten, für Reparaturen und Behördengänge, oder zum Anpacken bei Veranstaltungen.

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Auf der anderen Seite gibt es viele Menschen, die sich engagieren wollen. Sie bieten Nachhilfeunterricht, Baby-Sitting oder Spaziergänge an, spenden Winterkleidung, Skateboards oder Hygieneartikel. Auf www.helphere.de werden werden Hilfsbedürftige und Helfer zusammengebracht. Die Internetplattform „Help Here“ koordiniert Helfer und Hilfsangebote mittels einer Umkreissuche: Standort eingeben, Umkreis auswählen und schon werden Hilfsangebote oder -gesuche angezeigt. Das können Aktivitäten aber auch materielle Dinge wie Schuhe, Kleidung, Musikinstrumente, Spielzeug, Noten oder Regenschirme sein. Privatpersonen, Vereine, soziale Einrichtungen oder Institutionen können auf www.helphere.de um Hilfe bitten oder diese anbieten. Ein schwarzes Brett für das soziale Miteinander also.

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Wer steckt dahinter?

Die Internetplattform wird vom Verein Help Here e.V. betrieben. Gegründet wurde dieser von TV-Koch Tim Mälzer, Werber Raphael Brinkert, Start-Up-Profi Moritz Mann und Ur-Clubkind Joko Weykopf (Seitenfoto). Als Initiatoren waren außer den Vereinsmitgliedern auch die Clubkinder, die Agenturen Polycore, Protofy und Jung von Matt Sports, die Uno-Flüchtlingshilfe, der Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA, die Organisation der Mediaagenturen, der Deutsche Olympische Sportbund, die Kampagne „Recht auf Menschrecht“ und ihre zahlreichen prominenten Unterstützer sowie Unternehmen und Freiwillige aus ganz Deutschland an der Entwicklung beteiligt. Das Deutsche Rote Kreuz und der Paritätische Gesamtverband treten ebenfalls als Unterstützer auf, als offizielle Partner konnten Facebook und Unruly gewonnen werden. Die Reichweite der Plattform scheint also gesichert und nachdem die ersten Anlaufschwierigkeiten beseitigt wurden, läuft „Help Here“ mittlerweile rund. Seit dem 11. November ist die Seite erreichbar.

So wird’s gemacht

„Help Here“ ist intuitiv zu bedienen, vieles erklärt sich von selbst. Zuerst erstellt ihr einen Account, dazu braucht ihr eine E-Mail-Adresse. An diese wird nach der Anmeldung ein Bestätigungslink geschickt. Den Account müsst ihr anlegen, um Gesuche oder Angebote einzustellen oder diese zu beantworten. Ihr werdet gleich zu Anfang nach eurem Standort und dem Umkreis, in dem ihr nach Gesuchen und Angeboten suchen möchtet, gefragt. Über den Button „Neu“ könnt ihr Angebote oder Gesuche einstellen, darunter findet ihr die bereits vorhandenen Einträge. Diese sind wiederum noch einmal in Aktivitäten und Dinge gegliedert, diese Auswahl könnt ihr dann selbstständig verfeinern.

Screenshot Help Here

„Help Here“ ist auf mehreren Sprachen verfügbar – bisher Deutsch, Englisch, Spanisch und Somali –, sodass auch Flüchtlinge autark und möglichst ohne Hilfe Gesuche und Angebote einstellen können. Sprachen wie Arabisch, Kurdisch, Albanisch, Dari/Farse, Urdu, Rumänisch, Pashtu, Französisch oder Serbisch sollen folgen. Angebote, die auf Deutsch eingestellt werden, sind trotzdem auch auf anderen Sprachen zu finden. Das funktioniert, weil die Seite mit Schlagwörtern und vorgegebenen Begriffen arbeitet.

Damit niemand mit der Plattform „Help Here“ Schindluder treibt, ist die Community aufgerufen, eventuellen Missbrauch über einen Problem-Button zu melden. Zudem ist die Plattform nicht auf Hamburg beschränkt, sondern kann bundesweit genutzt werden, sodass Menschen überall regional geholfen werden kann. Noch Fragen? Dann schaut in das Video rein und probiert die Seite am besten einmal aus.

Noch mehr helfen:

„Der Hafen hilft“: Diese Initiative aus Unternehmen und Privatpersonen, die sich dem Hafen verbunden fühlen, hat sich zusammengeschlossen, um Hilfseinrichtungen zu helfen – mit Sachspenden und Menpower.

Warum können geflüchtete Menschen in Deutschland nicht einfach in WGs wohnen statt in Massenunterkünften? Das haben sich die Initiatoren von „Flüchtlinge Willkommen“ auch gefragt: Auf ihrer Seite können Menschen ihre leeren Zimmer anbieten und Refugees selbst nach einer neuen Bleibe suchen.

Jemanden finden, der Nachmittags mit dem Hund Gassi geht, einen Partner zum Tandem fahren oder Hilfe bei PC-Problemen: Auf der App Do me a favor können Angebote und Gesuche eingestellt werden. Vor allem sollen Menschen durch das gegenseitige Helfen ein Stück zusammenrücken.

 

Fotos: Help Here e.V. (3), Screenshot (1)
Kommentare anzeigen (1)

1 Kommentar

  1. Jürgen Schindler

    10. Februar 2016 at 19:53

    Hört sich total klasse an. Gerade heute finde ich es sehr wichtig, gemeinsam zusammen zu stehen. Suche schon länger eine Möglichkeit zu helfen.
    Habe ne ganz coole App entdeckt, bei der man Online per Stream in verschiedenen Bereichen helfen kann und auch Hilfe bekommt.
    http://www.guzz.io

    Lasst uns gemeinsam helfen!

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