Das Kulturschiff darf bis 2016 am Kirchenpauerkai in der Hafencity liegen. Das Team der MS Stubnitz musste den Betrieb wegen fehlender Genehmigung zwischenzeitlich einstellen.
Von Henry Lührs und Marvin Mertens
Die Betreiber des Kulturschiffes MS Stubnitz können erst einmal aufatmen. Seit Mittwoch steht fest, dass die Stubnitz an ihrem gewohnten Standort im Hafen bleiben darf und der Betrieb fortgesetzt werden kann. Nach einer langen Odyssee durch den Hafen und Bürokratien, scheint die Zukunft des Kulturschiffes gesichert.
Das alte DDR-Kühlschiff hat nun eine Genehmigung, um den Betrieb mit Konzerten und Partys am Kirchenpauerkai in der Hafencity fortzusetzen. Die Hafencity GmbH, die Kulturbehörde und die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation sowie die Hamburg Port Authority (HPA) konnten sich nach langen Verhandlungen mit den Betreibern der MS Stubnitz einigen.
Genehmigung gilt bis 2016
Allerdings müssen noch einige Auflagen erfüllt werden, damit der Betrieb fortgesetzt werden kann, insbesondere zur Befestigung des Schiffes. Diese kann die Stubnitz allerdings durch die Unterstützungen der Hamburger Clubstiftung sowie von privaten Spendern, leisten. Bis 2016 gilt die Genehmigung für die MS Stubnitz. Allerdings soll bis dahin über einen neuen Liegeplatz am Baakenhöft verhandelt werden.
Nach mehreren unfreiwilligen Standortwechseln und kurzzeitigen Verlängerungen der Liegegenehmigung, einigten sich Bezirk, Kulturbehörde und Hafencity GmbH mit der HPA im Sommer dieses Jahres. Die Stubnitz musste in der Werft auf Vordermann gebracht werden, um den „Schiffs-TÜV“ zu bestehen. Dafür kamen mehr als 60.000 Euro bei der Crowdfunding-Aktion zur Rettung des Partyschiffs zusammen. Am 12. Oktober musste die Stubnitz nun erneut die Genehmigung für eine langfristige Nutzung am Kirchenpauerkai beantragen. Bis Mittwoch hatte das Team der Stubnitz bereits mehr als acht Wochen auf die Genehmigung gewartet und war zwischenzeitlich sogar gezwungen, den Betrieb einzustellen.
Zukunftsfähiges Konzept gesucht
Nun wurde eine Lösung gefunden. Urs Blaser, der Betreiber des Schiffes, zeigt sich zufrieden: „Insgesamt bin ich beeindruckt, dass Politik und Verwaltung für unser kleines Projekt mit seiner komplizierten Ausgangssituation mit so viel Engagement eine Lösung verfolgt haben. Auch wenn dabei zwischenzeitlich einiges Wasser die Elbe runter geflossen ist.“ Dass sich die Verhandlungen so lange hinzogen, lag nicht zuletzt auch an einem politischen hin und her von Plänkeleien, Vorwürfen und Anschuldigungen.
Für die Betreiber des Kulturschiffs werden in den kommenden Wochen und Monaten zwei Dinge besonders wichtig. Es gilt zum einen, die leeren Kassen zu füllen, um den Erhalt der MS Stubnitz bis 2016 sichern zu können. Zum anderen wird es darum gehen, sich mit Kulturbehörde, Politik, HafenCity GmbH und HPA auf ein zukunftsfähiges Konzept für das Kulturschiff in der Hafencity zu einigen.
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