Am Freitag geht das Projekt „Rauschen“, das klassische und elektronische Musik verbindet im Nachtasyl in die zweite Runde. Dazu hat Mittendrin der Pianistin und Co-Initiatorin Anne von Twardowski ein paar Fragen gestellt.
Mittendrin: Was für Musik hörst du selbst gerne?
Anne von Twardowski: Ich höre privat ganz unterschiedliche Musik. Das ist auch klassische Musik, aber eigentlich höre ich eher elektronische Musik, aber auch so etwas wie Radiohead zum Beispiel.
Klassik und Elektronik ziehen ja eigentlich ein ganz verschiedenes Publikum an. Wen wollt ihr erreichen?
Wir wollen ein Publikum erreichen, das vielleicht den Weg in ein klassisches Konzert nicht so leicht findet. Vor allem junges Publikum, aber auch eins, was an solchen musikalischen Grenzgängen interessiert ist, also sowohl klassische als auch elektronische Musik interessant findet. Aber wir hoffen auch auf Leute, die mit elektronischer Musik noch nicht so viel anfangen können und dadurch einen Zugang zu dieser Musik finden.Es geht uns aber in erster Linie nicht um ein pädagogisches Konzept. Eigentlich hatten wir selbst Lust auf so einen Abend, wo wir schöne Musik machen und hinterher noch eine rauschende Party feiern können.
Wie ist die Idee des Projektes zustande gekommen?
Normalerweise ist ein klassisches Konzert sehr lang, für einige zu lang. Deshalb wollten wir einen kürzeren Teil von einer Dreiviertelstunde mit klassischer Kammermusik machen und das an einen anderen Ort bringen. Klassik im Club ist nichts Neues, aber der Unterschied bei uns ist, dass wir nicht nur die elektronische und die klassische Musik nebeneinander stellen, sondern miteinander verbinden. Das heißt für uns als Musiker und für den DJ gibt es da eine total interessante Zusammenarbeit. Es ist kein Nebeneinander sondern ein miteinander, also eine Verschmelzung der beiden Musikrichtungen.
Wie passiert der Übergang zur elektronischen Musik?
Wir haben schon die Grundsteine gelegt, an denen wir uns entlanghangeln, aber es wird an dem Abend viel improvisativen Charakter haben. Bei dem ersten klassischen Stück, einem Klarinettentrio von Brahms sind wir texttreu halten uns also an die Noten, aber bei darauffolgenden Stück, Pohadka von Léos Janácek wird es Improvisation und damit den Übergang zur Elektronik geben.
Warum der Name „Rauschen“?
Wir sind darauf gekommen, weil der Übergang der Musik ein Zustand ist, wo etwas in einem Rausch schwinden kann. Elektronische Musik kann ja auch etwas Rauschhaftes haben, selbst ohne dass man sich dafür noch mit anderweitigen Sachen behelfen muss. Das gleiche empfinden wir auch bei der klassischen Kammermusik. Bei beidem kann man Zeit und Raum um sich herum vergessen und das bringt einen in den Zustand des Rauschens. Es geht bei dem Titel also nicht um Rauschen als Lärm, sondern um einen Gefühlszustand.
Was? RAUSCHEN II (Tickets hier)
Wann? 28.11.2014, Einlass 21:30 Uhr
Wo? Nachtasyl (Thalia Theater am Alstertor)
Preis? VVK: 13 Euro, AK: 16 Euro
mit:
Anne von Twardowski (Klavier)
Sonja Lena Schmid (Cello)
Carola Schaal (Klarinette)
Gordian (Live-Elektronik)
Supporting DJs:
Tilman Tausendfreund (dérive / Frank Music)
Mischa Kreiskott (NDR Kultur)
Foto: Florian Schmuck
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