Bereits zum zehnten Mal hat der Hamburger Wohlfühlmorgen einen ganz besonderen Start in den Tag für wohnungslose und arme Menschen geschaffen. Zum Jubiläum zeigt ein Fotoband mit den Portraits der Gäste warum sich das Engagement lohnt.
Sie lächeln, ziehen Grimassen, küssen sich und strahlen in die Kamera – die Gäste des Hamburger Wohlfühlmorgens zeigen sich auf über 100 Portraits von einer Seite, die so mancher nicht erwarten würde. „Viele werden denken, huch die lachen ja. Aber nicht jeder der Arm ist, lebt unter einer Brücke. Und auch arme oder wohnungslose Menschen können fröhlich sein“, sagt Jutta Spohrer.
Die Fotografin hat ihre Bilder von den Besuchern des Hamburger Wohlfühlmorgens in einem Fotoband zusammengefasst. Pünktlich zum zehnten Jubiläum der Wohltätigkeitsaktion ist das Buch jetzt nach zwei Jahren Arbeit erschienen.
Einen Morgen rundum versorgt
Zehn Euro des Verkaufspreises von 19,80 Euro kommen dem Hamburger Wohlfühlmorgen zugute. Geld, das die Organisatoren rund um die Malteser, Caritas und die St. Ansgar Schule gut gebrauchen können. 650 Brötchen, 17 Kilogramm Obstsalat, 100 neue Haarschnitte und 30 Massagen sind nur einige Zahlen, die das Angebot des Wohlfühlmorgens verdeutlichen.
Ein paar Stunden sollen es sich arme und wohnungslose Menschen einmal richtig gutgehen lassen und rundum umsorgt werden – ein Gefühl, das für die meisten der rund 400 Gäste pro Aktionstag nicht selbstverständlich ist. Vom Frühstück über Zahnarzt und Sozialberatung bis hin zu Maniküre wird hier alles geboten, was den Morgen angenehm macht. Sogar ein Tierarzt ist anwesend und umsorgt die tierischen Begleiter der Gäste.
Ein Dankeschön für großartige Arbeit
Einen ungeplanten Service bot eines Tages Fotgrafin Spohrer an: „Eigentlich sollte ich Pressefotots von einem Wohlfühlmorgen machen, doch eine Frau bat mich Bewerbungsfotos von ihr zu schießen. Daraus entstanden dann mehr und mehr Portraits auch von anderen Gästen“, erzählt Spohrer.
Die Menschen hätte sich so sehr über die schönen Bilder gefreut, dass man zusammen entschieden hätte, daraus einen Bildband zu machen. Herausgekommen ist ein lebhaftes Portrait von Menschen, die sonst nur wenig Beachtung finden. Dabei lässt Spohrer die Bilder für sich sprechen. Hintergrundinformationen zu den Portraitierten fehlen.
Bei aller Freude gibt sich die Fotografin bescheiden: „Ich habe nur festgehalten was die Organisationen tagtäglich an großartiger Arbeit leisten, daher ist es auch ein Dankeschön an sie“, sagt Spohrer. Für sie hat das Buch dennoch eine ganz eigene Bedeutung: „Der Band ist auch ein Geschenk an mich, da ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr hauptberuflich als Fotografin arbeiten kann“, sagt Spohrer.
Wer eine Ausgabe des Bildbandes haben will, muss sich beeilen: Von den 2000 gedruckten Ausgaben sind 1200 schon verkauft. Das Buch gibt es unter anderem bei den Maltesern und in der Buchhandlung Wohlers in der Langen Reihe. Ein Nachdruck ist aber laut Maltesern nicht ausgeschlossen.
Fotos: Jutta Spohrer
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