Im Rahmen der Tibetischen Woche des Völkerkundemuseums wurde die Fotoausstellung „Tibetische Nonnen, Widerstand und Mitgefühl“ feierlich eröffnet. Die Fotos des französischen Fotografen Olivier Adam zeigen eindringliche Aufnahmen aus dem Leben tibetischer Nonnen in Nordindien und Nepal.
Das Fotoprojekt begann 2008, als Adam lange in Dharamsala, Nordindien, lebte. Hier beeindruckten den Fotografen besonders die Geschichten der Nonnen. Frauen hatten es in Tibet niemals leicht. Sie waren traditionell auf das Haus beschränkt und hatten nur selten die Möglichkeit eine Schule zu besuchen. Im Gegensatz zu den Söhnen, die gerne in die Klöster geschickt wurden und dort eine ausgiebige Ausbildung erhielten, waren Töchter, die ins Kloster gingen, ein Verlust für die Familie. Als Nonnen wurden sie im tibetischen Buddhismus kaum wahr- oder ernstgenommen. Deshalb war auch in Tibet ihre Ausbildung bei weitem nicht so umfassend wie die der Mönche. Trotzdem schafften es einige starke Frauen immer wieder, sich zu bilden und ihre Lehren weiterzugeben. Unterstützt vom Tibetan Nuns Project entstehen jetzt besonders in Nordindien Nonnenklöster und Mädchenschulen. Kelsang Tsültrim, eine deutsche Nonne des tibetischen Buddhismus aus Bremen, betont während der Ausstellungseröffnung wie wichtig eine gute Ausbildung für die Frauen ist.
Eindringliche Bilder, leider versteckt
Die Fotos von Olivier Adam sind eindringlich. Mal nachdenklich, mal spielerisch erhält man einen Einblick in das Leben der Nonnen. Schule, Landschaft und immer wieder die Gesichter der Frauen bilden den Hauptteil der Ausstellung. Die Fotos berühren, machen aufmerksam und wach. Zu jedem Gesicht gibt es eine Geschichte, die in kurzen Sätzen vorgestellt wird.
„Leider wurde die Ausstellung erst sehr kurzfristig möglich“, sagt Julia Dombrowski vom Völkerkundemuseum. Man sei froh und dankbar, dass man die Fotos zeigen könne, habe jedoch zu wenig Platz für die Bilder gehabt. Die Fotos hängen daher nun in dem Gang, der zur Bibliothek führt, ganz weit hinten und sind nur durch die Südamerika-Ausstellung oder eine kleine Tür vom Restaurant aus zu erreichen. Zudem teilen sich die Fotos den Gang mit einer Vitrine, in der einige Stücke zur Kultur der Inuit ausgestellt sind und einem uralten Tresor. Das ist sehr Schade für die gelungenen Ausstellung.
Die Ausstellung „Tibetische Nonnen – Widerstand und Mitgefühl“ wird noch bis zum 23.11.2014 gezeigt.
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