Politik

Mitte will Stadtteillabor werden

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Dominik Brück
@dobrueck

| M.A. Politikwissenschaft | E-Mail: brueck@hh-mittendrin.de

Billstedt und Horn könnten zukünftig Stadtteillabor für digitale Quartiersvernetzung werden. Der Bezirk wird sich als Partner für das Projekt des Frauenhofer Instituts bewerben – und damit Vorbild für die Stadtteilentwicklung der Zukunft werden.

Soziale Netzwerke sind aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Täglich tauschen wir uns auf Twitter, Facebook und Co. über die unterschiedlichsten Themen aus. Das Frauenhofer Institut will die digitale Vernetzung unserer Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart auch für die soziale und städtebauliche Entwicklung von Quartieren und Stadtteilen nutzen. Die Bezirksversammlung hat Bezirksamtsleiter Andy Grote aufgefordert sich um eine Bewerbung des Bezirkes für das Projekt zu bemühen. In den Stadtteilen Billstedt und Horn soll das Forschungsvorhaben dann in der Praxis erprobt werden. „Auf diese Weise könnte der Bezirk nicht nur Vorbildcharakter für andere Gebiete haben und einen erheblichen Imagegewinn verbuchen, sondern auch ein direkter Nutzen für die BewohnerInnen der Quartiere erreicht werden“, sagt Christian Kammeyer, Bezirksabgeordneter der SPD.

Das Projekt sieht vor, digitale Quartiersplattformen zu schaffen, auf denen Informationen zur Entwicklung des Quartiers ausgetauscht und diskutiert werden können – eine Art virtueller Stadtteilbeirat. BewohnerInnen können sich dabei nicht nur informieren, sondern auch ihre eigenen Ideen und Vorstellungen einbringen. Unterstützt werden die digitalen Plattformen durch ein mobiles Bürgerinnovationslabor: Neben Räumen für Workshops und einer Modellwerkstatt sollen hier auch BürgerInnen an die Plattformen herangeführt werden, die bisher keine Erfahrung mit Sozialen Netzwerken haben.

„Auf den Bezirk kämen bei einer Teilnahme an dem Projekt keine Kosten zu“, erklärt Kammeyer. Die Gelder für das Vorhaben werden vollständig aus Forschungsmitteln zur Verfügung gestellt. Lediglich die personelle Betreuung des Projektes muss für 30 Tage verteilt auf 1,5 Jahre sichergestellt werden. „Ein überschaubarer Aufwand“, sagt Kammeyer. Insgesamt würde das Projekt drei Jahre dauern. „Besonders vor dem Hintergrund schwindender Gelder für die Stadtteilentwicklung halte ich dieses Projekt für hervorragend geeignet, um mit dem Bezirk neue Wege zu beschreiten“, sagt Kammeyer weiter. Der Bezirk wird sich zunächst mit einem Letter of Intent um eine Teilnahme an dem Forschungsprojekt bemühen. Ob Billstedt und Horn dann als Partner für ein Stadtteillabor ausgewählt werden und wann das Projekt starten könnte, ist derzeit noch nicht absehbar.

Foto: Dieter Schütz  / pixelio.de

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