Der Kinobetreiber Cinestar gab am Dienstag überraschend bekannt, dass Streit´s Kino am Jungfernstieg im Laufe des Abends endgültig zu schließen. Die letzte Vorstellung in dem Hamburger Traditionskino war bereits vor mehreren Wochen angekündigt und immer wieder verschoben worden. Eine alternative Spielstätte für das Streit´s gibt es bisher nicht.
„Wir bedauern es sehr, das Kino nun endgültig schließen zu müssen. Zumindest konnten wir unserem Publikum noch über die Osterfeiertage Filmerlebnisse im Streit´s bieten“, sagt Oliver Fock, Geschäftsführer der Cinestar-Gruppe. Bereits im November 2012 war bekannt geworden, dass der Mietvertrag für das Kino im Streit´s Haus nicht verlängert wird. Das Auslaufen des Vertrages wurde für den 31. März 2013 angekündigt. Die letzte Vorstellung im Streit´s Kino wurde daher bereits Mitte März erwartet. In den vergangenen Wochen wurde dieser Termin immer wieder nach hinten verschoben. Das Hamburger Abendblatt berichtete, dass Unklarheiten über Art und Umfang der durch die Cinestar-Gruppe durchzuführenden Rückbauarbeiten der Grund für die häufigen Terminänderungen waren. Am Dienstag informierte Cinestar dann in einer Pressemitteilung über das Ende des Spielbetriebs noch mit Ablauf der Abendvorstellung. Das Haus werde noch am selben Tag an der Vermieter übergeben. Über weitere Hintergründe ist nichts bekannt.
Das 1956 gegründete Streit´s Kino war insbesondere aufgrund der Filmvorführungen in Originalsprache beim Publikum beliebt. Ein vergleichbares Angebot wird es mit der letzten Vorstellung im Streit´s in Hamburg nicht mehr geben. Eine Alternative zum Streit´s Haus am Jungfernstieg gibt es bisher für das Filmtheater nicht. „Ich hätte mir gewünscht schnell eine neue Heimat für das Streit´s zu finden. Das Angebot des Filmtheaters ist ein wichtiger Bestandteil der Hamburger Kinokultur“, sagt Susanne Kilgast, kulturpolitische Sprecherin der SPD in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte. Die Bezirksabgeordnete kündigte jedoch an, den Kinobetreiber weiter bei der Suche nach einer neuen Spielstätte unterstützen zu wollen. Wie das Streit´s Haus nach der Schließung des Kinos weiter genutzt werden soll, ist bisher nicht bekannt.
Annabel
2. April 2013 at 20:44
Ein derber Verlust für Hamburg! Wer ist denn der Vermieter? Offenbar ein Mensch oder eine Firma mit wenig Sinn für stilvolle Abendgestaltung. Wie schade!
rebecca von rehn
12. Mai 2013 at 09:13
unverständlich so ein gut besuchtes Juwel nicht erhalten zu wollen.
im gleichen Atemzug will mand den leuten verbieten die Filme onlie anzusehen !
gerade die Originalfassungen und das klassiche Kino erlebnis haben diese zauberhafte Kino so besonders gemacht, das einzige in das ich noch ging !
ich bin sehr traurig
Christoph
24. Mai 2013 at 20:48
Eine Schande! Die Eigentümer des Steit’s-Hauses scheinen keinen Sinn für Tradition und (Kino-)Kultur zu haben. Die Profitgier hat leider wieder einmal gesiegt, und die Hamburger Innenstadt wird jetzt Abends noch lebloser werden, als sie ohnehin schon ist. Gelegentlich bräuchte es eben auch mal ein paar Geschäftsleute, die nicht nur als „Homo oeconomicus“ ihren persönlichen Nutzen maximieren, sondern auch ein Herz für die Heimatstadt und ihre Menschen haben. Die scheinen immer weniger zu werden…