Die Bauarbeiten könnten jederzeit beginnen. Nach bisherigen Planungen sollte die „Horner Freiheit“ schon bis Ende dieses Jahres fertig sein. Doch die letzten Wochen waren keine gute Zeit für das geplante Horner Stadtteilhaus. Zuerst wurden Gelder vom Bund gestrichen, was bedeutete, dass das Haus verkleinert werden musste. Nun fällt auch noch die Weinmann GmbH als privater Investor aus. Ist der Bau jetzt gefährdet?
Die „Horner Freiheit“ ist das Schlüsselprojekt der Integrierten Stadtteilentwicklung in Billstedt und Horn. Direkt am Ausgang der U-Bahnstation Horner Rennbahn, beim Ausgang „Am Goojenboom“, soll Horns neue soziale und kulturelle Mitte entstehen. Das Stadtteilhaus soll ein identitätsstiftendes Zentrum schaffen, über das viele Hamburger Stadtteile verfügen, das jedoch beim Wiederaufbau Horns nach dem Krieg einfach vergessen wurde.
Bereits 2009 starteten die konkreten Planungen zum Projekt. Zahlreiche Institutionen und Träger wollten das Haus von Anfang an gemeinsam nutzen; darunter die Bücherhalle Horn, der Stadtteilverein, die Geschichtswerkstatt, das Rauhe Haus, die Volkshochschule oder der AWO Seniorentreff. Zunächst schien es wohl auch eine gute Idee zu sein, einen Partner aus der privaten Wirtschaft zu finden, der einen Teil des Baus finanziert und anschließend das Stadtteilhaus unterhält. Neudeutsch nennt man diese Verbindung Private-Public-Partnership. Doch offenbar rechnet sich das verkleinerte Stadtteilhaus nicht mehr in dem Maße, wie sich das der Investor vorgestellt hat. Die Vereinbarungen zwischen der Stadt und der Weinmann GmbH sind hinfällig.
Durch diese Entwicklung verschiebt sich der Baubeginn. Hieß es noch im April 2010, das Horner Stadtteilhaus werde Ende 2012 fertig sein, so ist heute sicher, dass frühestens 2013 mit dem Bau begonnen werden kann. Der Einweihungstermin war zuletzt für das erste Quartal 2014 angesetzt. Auch dieser Termin wird nun nicht mehr zu halten sein. Scheitert das Stadtteilhaus in Horn, wäre dies ein Scheitern aller, die bei der Entstehung des Hauses mitgewirkt haben und das sind einige. Enttäuscht wären vor allem die zahlreichen Bürger Horns, die an vielen Stellen die Entwicklung ihrer „Horner Freiheit“ beeinflusst haben. Von ihnen stammt beispielsweise der Name des Stadtteilhauses. Er wurde 2011 während eines Namenswettbewerbes gefunden.
Die SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte hat nun den Vorschlag gemacht, dass der Bezirk das Projekt finanzieren soll. Das Stadtteilhaus Horn würde also in öffentlicher, kommunaler Trägerschaft gebaut. Hierfür wäre zwar ein großer Teil der Gelder des Bezirkes notwendig, doch wäre die „Horner Freiheit“ gerettet. Die SPD ist zuversichtlich. Sie geht weiterhin fest von einem Baubeginn im kommenden Jahr aus.
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