Am Donnerstag wurde im Gruenspan der Hamburger Club Award verliehen. Ausgezeichnet wurden unter anderem das Freundlich & Kompetent und die Astra Stube. Auch die Gema wurde mit einem – wenn auch zweifelhaften – Preis bedacht.
Die Party zum fünften Hamburger Club Award, fand dieses Jahr im Gruenspan statt. Verliehen wurden fünf Preise von einer, aus Größen der Hamburger Club- und Musikszene bestehenden, Jury. Mit dem Preis will das ausrichtende Clubkombinat Hamburg die Bedeutung der Clubs für die Hamburger Kulturszene verdeutlichen.
Der Hauptpreis für den besten Live-Club des Jahres ging in diesem Jahr an das Uebel & Gefährlich. Mit 225 genre-übergreifenden Konzerte von Newcomern und bekannten Bands und einem bemerkenswerten Jahresprogramm hatte der Bunkerclub die Jury überzeugt. Übergeben wurde der Preis von Tanju Boerue und Anja Büchel von der Hasenschaukel. Auch sie waren begeistert von der Arbeit des Uebel & Gefährlich und richteten lobende Worte an die Clubbetreiber aus dem Bunker. 2014 hatte die Hasenschaukel den Preis gewonnen.
Ein begehrter Preis, ist die Auszeichnung für den besten Newcomerförderer in Hamburg. Dieser ging in diesem Jahr an die Astra Stube. Der Club unter der Sternbrücke wurde für seine Förderung unbekannter Künstler von der Jury gewürdigt. Diese entschied sich zudem für die Astra Stube, da sie trotz des bevorstehenden Auszuges, aufgrund von Baumaßnahmen der Deutschen Bahn an der Sternbrücke, besonders engagiert in der Clubszene war. Zu dem Preis gratulierte Jannes Vahl vom Verein Clubkinder.
Den Preis in der Kategorie „Bestes Konzert des Jahres“ gewann das Knust. Mit dem im Mai veranstaltetem Festival „Karoherz“ konnte das Knust die Jury überzeugen. Auch Michael Kellenbenz von der „FahrradGarderobe“, der die Entscheidung der Jury verkünden durfte, war begeistert von dem, was das Knust-Team auf die Beine gestellt hatte. Das Open Air Festival fand 2014 zum ersten mal am Lattenkamp statt. Der Preis soll die Veranstalter motivieren, das Format trotz anfänglicher Verluste weiterzuführen.
Ein besonders interessanter Preis ist in jedem Jahr der für den besten neuen Club der Stadt, gerade in Zeiten, in denen immer wieder vom Clubsterben gesprochen wird. Diese Trophäe erhielt Alban Quku, der Betreiber des Rock Cafe St.Pauli. Er wurde für sein besonderes Engagement in der Clubszene ausgezeichnet. Seit der Eröffnung an der Silbersackstraße im vergangenen Jahr hatte sich das Team bemüht, ehrlicher Rockmusik in allen Facetten eine Bühne zu geben und dabei weder Kosten noch Mühen gescheut. Das dies gelungen ist fand nicht nur die Jury sondern auch Laudatorin Jessy Martens, die unter anderem 2012 den Deutschen Rockpreis 2012 gewann und das Urteil der Jury verkünden durfte.
Amüsant war die Verleihung des Negativpreises, der „zerbrochenen Gitarre“. Dieser ging unter großem Beifall an die Gema, die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte. „Wo ist Audiolith, wenn man sie mal braucht“ fragte John Schierhorn vom Waagenbau, nachdem er die Gitarrre auf der Bühne zerschlagen hatte – eine Anspielung auf den Hamburger Musikpreis „Hans“, den Aduiolith-Chef Lars Lewerenz einst auf der Bühne zerstört hatte. Die Gema leiste keine kulturfördernde Arbeit sondern sei vernichtend für kulturelle Vielfalt, so die Begründung der Jury.
Der Preis für den beten Fremdveranstalter des Jahres ist mit einem Preisgeld von 3000 Euro dotiert, finanziert von der Hamburger Kulturbehörde, welche den Club Award unterstützt. Im Publikum brach Jubel aus, als Thore Debor vom Clubkombinat Hamburg die Juryentscheidung verkündete: Der Preis ging an das Kollektiv Hoch10. „Das Team um Gerald Steyr hat unglaublich gute Arbeit geleistet und hat den Preis mehr als verdient. Veranstalter spielen eine sehr wichtige Rolle, damit Hamburg lebendig bleibt“, sagt Thore Debor auf der Bühne. Besonders für das Booking rennomierter internationaler DJs und die Integration regionaler Neuentdeckungen, die von hoher Bedeutung für die Hamburger Clubszene seien, wurde das Kollektiv von der Jury ausgezeichnet.
Was die Laune der Cluszene an diesem Abend noch einmal in die Höhe gehen ließ war, dass das Clubkombinat Hamburg, 16.783 Euro an die „Stiftung zur Stärkung privater Musikbühnen Hamburg“ spendete. Dass der diesjährige Publikumspreis an das Freundlich & Kompetent ging, welches gerade erst an der Hamburger Straße neu eröffnete, wurde vom Publikum mit großen Applaus quittiert. Die Hamburger hatten online für ihren Lieblingsclub abstimmen können. Der Ehrenpreis ging an Gerd Bertram, für seine langjährige und aktive Arbeit in der Clubszene. Er ist Inhaber des Printmedienverteilers „Cartel X“ und setzte sich leidenschaftlich für die Musiklandschaft in Hamburg ein. Susanne Leonhard gratulierte ihm und sagte: „Ohne Dich wären unsere Clubs wahrscheinlich heute alle leer!“
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