Dribbeln, Passen und Torwandschießen beim Tag des Mädchenfußballs

Der Tag des Mädchenfußballs soll bei jungen Mädchen den Spaß am Ballsport wecken. Mehrere Hamburger Sportvereine boten am 1. Mai Schnupperkurse an und informierten über Trainingsmöglichkeiten. In Billstedt macht sich die Hamburger Turnerschaft von 1816 r.V. (HT16) für mehr Mädchenmannschaften vor Ort stark.

Über 230 Mädchenmannschaft gibt es bereits in den Hamburger Sportvereinen. Der Tag des Mädchenfußballs wird vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) unterstützt und von den jeweiligen Landesverbänden durchgeführt. Vereine, Schulen und andere Trägerschaften sind an diesem Tag aufgefordert, jungen Mädchen den Ballsport durch Spiel und Spaß näher zu bringen. „Es sollen vor allem Mädchen angesprochen werden, die noch nicht im Verein aktiv sind“, erläutert Hannelore Ratzeburg, Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball im DFB und Vorsitzende des Ausschusses Frauen- und Mädchen-Fußball im Hamburger Fußball-Verband. Vier Hamburger Sportvereine in waren am diesjährigen Tag des Mädchenfußballs im Hamburg beteiligt und boten vor Ort Torwandschießen, Dribbeln und andere Übungen an. Diese dezentrale Organisation solle helfen, Mädchen direkt in ihren Stadtteilen für den Sport zu begeistern, so Ratzeburg.

Fußball – für die Jüngsten längst kein reiner Jungensport mehr

Auch die HT16 im Stadtteil Billstedt hat auf ihrem Kunstrasenplatz mehrere sportliche Stationen für die Mädchen aufgebaut. In der Mitte war außerdem ein kleines Spielfeld erreichtet, auf dem „Fünf gegen Fünf“ gekickt werden konnte. Die Freundinnen Geeske (8) und Freya (9) waren auch dabei. Seit sie fünf ist, spielt Geeske schon Fußball im Verein USC Paloma in Barmbek-Süd. Freya weiß noch nicht, ob sie auch mal in einen Verein möchte und spielt momentan manchmal mit Geeske in ihrer Freizeit.  In der Schule spielt Geeske meistens mit den Jungs zusammen und erzählt, dass die es überhaupt nicht komisch finden, wenn auch mal ein Mädchen dabei ist. Im Gegenteil „Wir teilen den Platz mit allen, die spielen möchten, auch Vorschulkinder spielen manchmal mit“. Beim Tag des Mädchenfußballs haben sie und Freya bereits alle Übungen für ihr „Abzeichen“ hinter sich – das umfasst Dribbeln, Passen und Schießen aufs Tor. Auch Skrållan (9) hat schon fast alle Stationen abgearbeitet. „Das Dribbel-Training fehlt noch“, erzählt sie. Im Moment spielt sie in der Mädchenmannschaft ihrer Schule Fußball. Ob sie findet, dass Fußball eher ein Jungensport ist? „Nö!“, stellt Skrållan klar und flitzt dann Richtung Spielfeld um sich mit den anderen Mädchen zu messen.

Startschuss für neue Mädchenmannschaften in Billstedt/Horn

Oliver Kamp feuert die Mädchen von der Seite des Spielfeldes aus an. Die HT16 beteiligt sich seit zwei Jahren am Projekt „Kickin‘ Girls“ des Hamburger Fußball-Verbands und bietet an zwei Grundschulen vor Ort Mädchenfußball an. Nun sollen die jüngsten Kickerinnen auch endlich eine Mannschaft im Verein bekommen und Fußball von Grund auf lernen. Der Tag des Mädchenfußballs ist da eine gute Gelegenheit, um noch einmal auf das Angebot aufmerksam zu machen. „Fußball ist ein einfacher Sport, der ohne teure Ausrüstung gespielt werden kann. Das hilft in Horn und Billstedt.“, so Camp. In Familien, wo die die Akzeptanz von Fußball als Sportart für Mädchen fehlen, will der Verein aufklären und den Eltern Mut machen, ihren Töchtern zu vertrauen. Wichtig für Camp und die TrainerInnen der HT16, die selbst in der Bezirksliga für Harburg und Barmbek-Süd spielen, ist neben der technischen auch die soziale Kompetenz: „In Mannschaftssportarten gibt es immer mehr zu lernen als nur die notwendige Körperbeherrschung oder Ballkontrolle“, erläutert Camp. Zwischen 60 und 80 Mädchen, so schätzt er, haben haben an diesem 1. Mai auf dem Gelände der HT16 in den Fußballsport hinein geschnuppert. Er hofft, dass nun auch viele von ihnen das Trainingsangebot des Vereins wahrnehmen. Das Training findet zukünftig jeden Donnerstag zwischen 16:30 Uhr und 18:00 Uhr auf dem Sportplatz Legienstraße statt. Los geht es am 7. Mai.