Die Rosenhofstraße liegt mitten auf der Schanze. Also in einem jener Hamburger Stadtteile, die sich seit Jahren mit den negativen Folgen der Gentrifizierung konfrontiert sehen – steigende Mieten, Partytourismus oder dem Sterben des Einzelhandels. Mit all dem setzt sich der Dokumentarfilm „Rosenhofstraße – ein Quartier im Wandel“ von Gerd Samland auseinander. Am vergangenen Samstag fand die Erstaufführung des Films in der OZM Art Space Gallery statt.
Die Protagonisten von Samlands Film sind Uwe, Klaus und Werner. Alle drei bewohnen die Rosenhofstraße seit Jahren. Den Wandel des Quartiers haben sie also unmittelbar miterlebt. „Früher war alles anders, früher war alles cooler“, sagt Uwe im Film. Er ist Anfang der 1990er in die Straße gezogen und hat alles mitgemacht. „Von Junkies bis zu Yuppies jetzt“, wie er selbst meint. Symbolisch für die Veränderung des Quartiers steht der Neubau gegenüber von Uwes Wohnung. „Geld verdienen müssen wir alle. Je mehr, desto besser“, meint der Investor, der letztlich Insolvenz anmelden musste. Seitdem befindet sich in der Straße eine Bauruine.
Rosenhofstraße ist ein Film aus Sicht der Anwohner – kein Wunder, Samland lebt selbst seit 19 Jahren im Quartier. Er kennt die Bewohner persönlich. Die Veränderung vor Ort und der persönliche Bezug zur Straße, war für den Regisseur Anlass, den Film zu drehen. 2011 fanden die ersten Dreharbeiten statt, bis der Film schließlich 2013 fertiggestellt wurde. „Der Film unterscheidet sich von anderen Filmen über Gentrifizierung“, erklärt Samland. „In denen sieht man meistens demonstrierende, kämpfende Leute. Die Bewohner der Rosenhofstraße leben einfach mit dem Wandel.“ Es gibt keine Demonstrationen, keine Bürgerinitiative.
Die Dokumentation zeigt eindrücklich den Kontrast zwischen dem Trubel auf der Schanze, den feiernden jungen Leuten und der ruhigen Wohnstraße und den Menschen, die in ihr leben. Wer sich für das Thema Gentrifizierung interessiert, womöglich selbst davon betroffen ist, sollte diese Doku nicht verpassen.
Weitere Vorführungen des Films sind geplant. Wann und wo erfahrt ihr bei Mittendrin und an dieser Stelle.
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