Stadtgespräch

Hamburg – das ist unsere Stadt! Teil 4: Die Hauptkirchen

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Anja-Katharina Riesterer
@anjaminusk

*1991| Stipendiatin an der MHMK (Studiengang Journalistik) | Kontakt: riesterer@hh-mittendrin.de | www.anja-katharina.de

Fotos: Jonas WalzbergSeit mehreren hundert Jahren prägen die fünf Hauptkirchen die Silhouette der Stadt und geben nicht nur Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch Besucherinnen und Besuchern eine Orientierung. Im vierten Teil unserer Hamburg-Serie stellen wir euch die fünf Hauptkirchen St. Michaelis, St. Petri, St. Jacobi, St. Katharinen und St. Nikolai näher vor – inklusive kleiner Merkhilfen zum Auseinanderhalten der Türme.

Die Kirchengeschichte Hamburgs geht bis ins 9. Jahrhundert zurück, als Kaiser Ludwig I., ein Sohn Karls des Großen, das Bistum Hamburg gründete. Die ersten Kirchen waren schlichte Holzbauten, doch mit der wachsenden Bevölkerung vergrößerten sich auch die Kirchen. 1529 führte die „Freie Reichsstadt Hamburg“ eine neue Kirchenordnung ein – seitdem sind alle fünf Hauptkirchen evangelisch-lutherisch. Sie liegen im Zentrum und bilden von oben betrachtet ein Dreieck. Durch die Zerstörung der Hauptkirche St. Nikolai im Jahre 1943 und den darauffolgenden Neubau in Harvestehude ist ein sechster Punkt auf der Karte entstanden.

A – St. Michaelis: Englische Planke, 252 Jahre alt, 132 Meter hoch
Merkmale: einziger Kirchturm mit einer Kupferhaube, darunter die große Uhr

Unser „Michel“ stand im Juli 1906 in Flammen, da die Lötarbeiten zweier Dachdecker missglückten. Nach einem detailgetreuen Wiederaufbau kam die Kirche auch im Zweiten Weltkrieg zu Schaden und wurde erneut rekonstruiert. Bis heute ist sie als Hamburger Wahrzeichen in aller Welt bekannt. 1980 wurde der Michel sogar von Andy Warhol gemalt.

B – St. Nikolai (ehemalige Hauptkirche, Mahnmal): Willy-Brandt-Str. 60,  660 Jahre alt, 147 Meter hoch   Merkmale: höchster Kirchturm, Ruine
Die ehemalige Hauptkirche hat wie keine andere die zwei größten Hamburger Katastrophen miterlebt: 1842 wurde sie im Großen Brand zerstört und wieder aufgebaut, keine 100 Jahre später fiel sie den Bomben des Feuersturms von 1943 zum Opfer. Das „Mahnmal“ ist heute Gedenkstätte für die Opfer von Krieg und NS-Herrschaft.

C – St. Katharinen: Katharinenkirchhof 1, 763 Jahre alt, 116,7 Meter hoch
Merkmale: einziger Kupferturm mit drei Hauben,  pyramidale Spitze mit goldener Krone der heiligen Katharina

Eine alte Legende erzählt, dass die vergoldete Spitze des Kirchturms von St. Katharinen aus dem Schatz von Klaus Störtebeker stammt. Sie stellt die Märtyrerkrone der Patronin Katharina dar – sie wurde der christlichen Überlieferung zufolge auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

D – St. Petri: Bei der Petrikirche 2, 804 Jahre alt, 132 Meter hoch
Merkmale: spitzester Kupferturm, kleine Aussichtsfenster, „Bullaugen“ auf der Turmspitze
Am linken Flügel des Westportals von St. Petri lässt sich eines der ältesten Kunstwerke Hamburgs bestaunen: ein Löwenkopftürzieher aus dem Jahr 1342. Auch der mittelalterliche Hauptaltar der Kirche ist erhalten.

E – St. Jakobi: Jakobikirchhof 22, ca. 710 Jahre alt, 125 Meter hoch
Merkmale: Kupferturm ähnlich wie St. Petri,  Uhr allerdings noch auf dem kupfernen Turmteil

Seit über 20 Jahren gibt es im Turm von St. Jacobi auf 84 Metern Höhe ein Café. Von Mai bis Oktober lässt sich hier am ersten Samstag im Monat gemütlich speisen – mit einem unglaublichen Ausblick auf die Innenstadt.

F – St. Nikolai (neue Hauptkirche):  Abteistraße 38, 51 Jahre alt, 90 Meter hoch
Merkmale: nicht im „Kirchendreieck“, dünnster, sich zur Nadelspitze verjüngender Turm

Die Glocken von St. Nikolai in Harvestehude läuten fünfstimmig (pentatonisch). Sie heißen „Friedensglocke‘, ‚Apostelglocke, ‚Vaterstadtglocke‘, ‚Nikolausglocke‘ und ‚Ewigkeitsglocke‘.

 

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