Heinz Strunk bringt am 30. Januar sein neues Album „Sie nannten ihn Dreirad“ beim Hamburger Label Audiolith heraus. Mittendrin durfte vorab schon einmal reinhören.
Tusch! Heinz Strunk, Autor, Wortakrobat, Schauspieler, Querflötenvirtuose und Musiker, steuert geradewegs auf sein Spätwerk zu – immerhin befindet er sich seit dem 1. Dezember bei halben Bezügen im Ruhestand. Für ihn jedoch kein Grund, kürzer zu treten. Stattdessen bringt der Hamburger am 30. Januar seine neue und nunmehr siebte Platte beim Hamburger Audiolith-Label auf den Markt.
Natürlich mit Querflöte
Strunk, der mit Jacques Palminger und Rocko Schamoni die Humorgewalt Studio Braun bildet, liefert mit „Sie nannten ihn Dreirad“ ein zwölf Songs umfassendes Werk, das verbales Chaos und teilweise radiotauglichen Elektropop in unnachahmlicher Manier vereint. Trotzdem biedert sich die neue Platte weder an, noch verliert sie sich im Versuch, gewollt anders zu klingen. Unverwechselbar und unerlässlich für eine Strunk-Platte: die Querflöte, die in vielen der Stücke einen Gastauftritt hat.
Textlich spielt Strunk ohnehin in der ersten Liga, ob nun als Musiker, oder als Experte für satirische Monologe zu aktuelle Themen in der Satiresendung Extra 3. Schon der Titel des Albums zeigt, wohin die Reise in den zwölf Stücken geht. Bei Songtiteln wie „Analdämpfer“, „Scheisshaus Alien“ oder „Sex ohne Menschen“, die auch Nummern der legendären Studio-Braun-Telefonscherze sein könnten, wird deutlich, dass das Alter den Protagonisten nicht weicher, sondern radikaler gemacht hat.
Ein echter Disstrack
Exemplarisch: In „Scheisshaus Alien“ widmet sich Strunk auf seine unnachahmliche Weise dem Sprechgesang und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Auf einen Beat, der besonders in der Hook mit engelsgleichem Chorgesang überzeugt, rappt Strunk: „Deine Witze zünden wie Windpocken, hauen nur dich selbst von den Socken“ oder „Immer noch trägst du die engen Silberhosen, machst noch ganz andere Modechosen, doch Zuhause ernährst du dich aus Dosen“. Bushido, Kollegah und Co. können einpacken, so geht ein echter Disstrack.
Auf „Sie nannten ihn Dreirad“ rechnet Heinz Strunk mit gesellschaftlicher Ignoranz aber auch mit sich selbst ab. Wer einen Blick über die manchmal doch arg trashig daherkommenden Stück auf das ganze Große wagt, wird verstehen, dass es um das geht, worum es schon immer ging: Aus den richtigen Gründen die richtigen Sachen für die richtigen Leute zu machen. Heinz Strunk macht mit „Sie nannten ihn Dreirad“ das Richtige, so viel sei verraten.
Bis die Platte dann bei Audiolith erscheint, ist noch ein bisschen Zeit. Wenn es aber soweit ist, geht Heinz Strunk damit auch auf Tour. Von Februar bis Mai ist er mit seiner Platte im deutschsprachigen Raum unterwegs.
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