Die HafenCity Universität Hamburg wird von den Standorten Mundsburg / Averhoffstraße und City Nord in die Hafen City ziehen. Doch dort gibt es zu wenig Arbeitsplätze für die Studenten – ein ausreichendes Kontingent könnte erst 2015 entstehen. Nun kämpfen Studenten für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze an der Averhoffstraße 38.
Eine große Gruppe Studenten traf sich Mittwoch in dem Gebäude, das dem Willen der Hochschule und der Behörde für Wissenschaft und Forschung nach schon bald der Vergangenheit angehören wird. Ihrem Unmut über diese Pläne machten sie auf großen Transparenten, die nun das Gebäude zieren, Luft: AV 38 bleibt!
Die HafenCity Universität Hamburg – Universität für Baukunst und Metropolenentwicklung (HCU) wir ab dem Sommersemester 2014 ihren Universitätsalltag im Neubau in der HafenCity weiterführen. Bis zum 28. Februar 2014 müssen dann alle Studenten ihre Arbeitsplätze im alten Gebäude an der Averhoffstraße räumen. Geplant wurde die Fertigstellung des Neubaus der HCU bereits im Jahr 2011. Nun sollen dort die bisher getrennt unterrichteten Studiengänge vereint werden.
Knapp 113 statt 700 Arbeitsplätze
Derzeit studieren an der HCU rund 2500 Studenten. An den bestehenden Standorten werden etwa 700 studentische Arbeitsplätze für unter anderem angehende Architekten, Bauingenieure, Stadtplaner sowie für den Studiengang Urban Design vorgehalten. Studierendenvertreter bezweifeln jedoch, ob die Menge der Vorlesungs- und Seminarräume am zukünftigen Standort Hafen City ausreicht. Noch schlechter sieht es laut den Studierenden für die derzeit bestehenden Arbeitsräume aus: Diese würden weder mengenmäßig erreicht, noch werde die Ausstattung, die eine Benutzung durch Kleingruppen ermöglichen würde, den Bedürfnissen der Studierenden gerecht.
Arbeitsplätze gerade in kreativen und städtebaulichen Studiengängen essentiell
Für die Studenten der HCU sind die Arbeitsräume gerade in den planerischen Studiengängen essentiell: Modellbauarbeiten können auf Grund von Platzmangel nicht nach Hause oder in eine Bibliothek verlagert werden. Die Arbeitsräume bieten sowohl einen Ort für neue Ideen, die Möglichkeit des gegenseitigen Austausches, wie einen Ort der Projekt- und Teamarbeit. Ein Wegfall dieser Arbeitsplätze, so die Studenten, gehe zwangsläufig mit Einbußen in der Ausbildung einher.
Widerstand seitens der Studenten
Die Hochschule stellt in Aussicht, dass ab Mitte 2015 neue Arbeitsplätze im Oberhafenquartier entstehen können. Bis dahin werden 210 Arbeitsplätze im Wesentlichen für Architekturstudenten am Mexikoring vorgehalten- fernab des Campus in der Hafen City. Ein Großteil der Studenten wird jedoch für die kommenden eineinhalb Jahre nicht mit einem der begehrten Arbeistplätze vorlieb nehmen können. Diese relativ klein scheinende Zeitspanne, so verdeutlicht ein Student, bedeute jedoch in einem für zwei oder drei Jahre angelegten Studium einen großen Einschnitt. Einige Studenten verschiedener Faschschaftsräte und der AStA beginnen nun mit den Verhandlungen mit der Behörde für Bildung und Forschung, nachdem die Universitätsleitung sich nicht für den Erhalt der studentischen Arbeitsplätze in der Averhoffstraße einsetzt. Ein schwieriger Prozess der Überzeugungsarbeit hat begonnen: Studentische Nutzungskonzepte werden ebenso skizziert und diskutiert wie unterschiedliche Kostenkalkulationen. Eines jedoch ist ziemlich deutlich: Nachlassen wollen die Studierenden um die Zukunft der Arbeitsräume in der Averhoffstraße so schnell nicht.
Johannes
13. Februar 2014 at 16:38
Veräusserung und Abriss wären eine Schande, auch im Hinblick auf Ressourcenschonung, gerade weil die Bausubstanz ausreichend und für Arbeitsräume und Ateliers optimal ist.
Die Averhoffstraße 38 bietet genau den Platz und die Freiheiten im Umgang mit der Örtlichkeit, die dem Neubau der HCU voraussichtlich fehlen werden, zumal ich mir kaum Vorstellen kann, dass die im jetzigen Planungsstand vorgesehenen Arbeitsräume im Oberhafenquartier den Bedarf ansatzweise werden decken können.
Die Räumlichkeiten sollten also erhalten werden, um Planungsmissstände im Neubau, vielleicht auch längerfristig, auszugleichen, zumal der Standort durch die Nähe zur HfbK perfekt wäre, um mit dieser zu kooperieren und die auch dort prekäre Arbeitsraumsituation zu entschärfen. So würden beide Hochschulen auch endlich wieder etwas zusammenrücken.
Leider hat man das Gefühl, dass die Leitung der HCU die Averhoffstraße, abseits von monetären Gründen, auch deshalb loswerden will, weil sie sich nicht in den mit dem Neubau vollzogenen Imagewechsel einfügt, welcher perfekt in die oft gesichtslose und uninspirierte neuere Architektur passt.
Tim
19. Februar 2014 at 21:31
Wie kann man in so einen kurzen Artikel nur so viele Fehler packen?
Aus gegebenem Anlass eine Klarstellung:
1. Der Hamburger Stadtteil heißt „HafenCity“, NICHT „Hafen City“.
2. Die zuständige Behörde der Freien und Hansestadt Hamburg heißt „Behörde für Wissenschaft und Forschung“, NICHT „Behörde für Bildung und Forschung“. Eine solche Behörde gibt es in Hamburg nicht.
3. Die Hochschule heißt in ihrem Langtitel „HafenCity Universität Hamburg – Universität für Baukunst und Metropolenentwicklung (HCU)“, NICHT „HafenCity Universität Hamburg- Universität für Baukunst und Metropolenentwicklung (HCU)“.
4. Die Standorte der HCU bestehen NICHT erst seit 2006. Die Universität wurde 2006 gegründet und vereinigt (fast) alle Bau-Studiengänge an einer Hochschule, darunter Studiengänge der TUHH, der HAW und der HfbK. Die Gebäude in der City Nord und erst recht auf der Uhlenhorst sind deutlich älter. Der Standort Averhoffstraße blickt auf eine über hundertjährige Geschichte zurück.
5. An der HCU Hamburg studieren unter anderem „Stadtplaner“, NICHT „Stadt- und Raumplaner“
6. An der HCU Hamburg studieren darüber hinaus Geomatiker, Studierende der Studiengänge „Kultur der Metropole“ und „REAP – Ressource Efficiency in Architecture and Planning“, die in dem Artikel keine Erwähnung finden.
7. An der HCU gibt es neben dem „AStA“ (so die korrekte Schreibweise) „Fachschaftsräte“, NICHT „Faschschaftsräte“.
Über doppelte Leerzeichen, an den Haaren herbeigezogene Kausalzusammenhänge und irrwitzige Logikkonstruktionen sei an dieser Stelle hinweggesehen.
Dominik Brueck
20. Februar 2014 at 17:58
Lieber Tim,
danke für deine Hinweise. Wir sind natürlich bemüht in unseren Artikeln keine Fehler zu machen. Das ist uns in diesem Fall leider nicht gelungen und wir freuen uns von unseren LeserInnen darauf aufmerksam gemacht zu werden. Wir werden die Fehler natürlich so schnell wie möglich korrigieren.
Viele Grüße,
Dominik Brück
Stellv. Chefredakteur
Ralf
20. Februar 2014 at 17:35
@ Tim, hast Du Dir nach deinem „Kommentarr“ Leerzeichen zumindest ordentlich abgefeiert und Dich ordentlich mit Deiner Heldentat gebrüstet? Fehler passieren überall, unter anderem auch im Spiegel, Stern und ähnlichen Medien. Ich habe vor diesen engagierten MacherInnen einen riesen Respekt und finde es einfach nur mies, statt den Verfasser des Artikels per mail auf den fehlerhaften Sachverhalt hinzuweisen, statt so einen, schon fast höhnischen Leserbrief zu schreiben!