Das war´s: Mittendrin sagt Tschüss!

In eigener Sache
Isabella David
@isabelladavid89

Chefredakteurin | Studentin der Politikwissenschaft an der Universität Hamburg | Kontakt: david@hh-mittendrin.de

Liebe Leserinnen und Leser,

liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

hier bei HH-Mittendrin ist es still geworden – das ist vielen von euch in den vergangenen Wochen sicher bereits aufgefallen.

Leider haben wir uns dazu entschieden HH-Mittendrin nicht mehr weiter fortzusetzen. Das hat vor allem einen Grund: Wir können den redaktionellen Betrieb nicht länger finanzieren.

Idealismus statt Kredit

Was im Herbst 2012 als kleines lokaljournalistisches Projekt begonnen hat, entwickelte schnell den Anspruch, tagesaktuell, kritisch und auf den Punkt über Entwicklungen im Bezirk Hamburg-Mitte zu berichten. Viele Autorinnen und Autoren haben HH-Mittendrin auf dem Weg vom kleinen Projekt hin zu einer eigenen kleinen Redaktion begleitet – mit viel Kreativität, Solidarität und Idealismus.

Insbesondere seit unserer Arbeit im Gefahrengebiet ist HH-Mittendrin vielen von euch ein Begriff. Rückblickend müssen wir sagen, die Bekanntheit, die wir in dieser Zeit erlangt haben, war für uns gleichzeitig Fluch und Segen. Der plötzliche hohe Bekanntheitsgrad ging vor allem auch mit dem eigenen Anspruch einher, tagesaktuell, wie eine vollbesetzte Redaktion, berichten zu können. In der Realität haben wir jedoch alle in anderen Jobs unser Geld verdient und versucht unsere Autoren zu bezahlen. Hinter HH-Mittendrin stand nie ein großer Geldgeber oder Kredit, sondern vor allem Idealismus.

Da wir es in den vergangenen Jahren nicht geschafft haben, HH-Mittendrin finanziell auf einen grünen Zweig zu bringen, mussten wir schweren Herzens die Entscheidung treffen, dass es von nun an nicht mehr weiter gehen wird.

Wir sagen Danke!

Wir bedanken uns herzlich, bei jedem Leser und jeder Leserin, die uns in den vergangenen Jahren begleitet, kritisch kommentiert und mit uns diskutiert hat. Ein großer Dank geht auch an all diejenigen, die versucht haben uns mit kleinen Geldbeträgen zu unterstützen und auch an die Journalistinnen und Journalisten, die für uns recherchiert, fotografiert und geschrieben haben, sich die Finger wundgetwittert und die Füße auf Demonstrationen platt gelaufen haben und an die Idee von einem jüngeren, kritischen Lokaljournalismus in Hamburg geglaubt haben.

Ein besonderer Dank richtet sich an die Kolleginnen und Kollegen, die sich in den vergangenen Jahren über ihre Tätigkeit als Redakteure hinaus in der Gestaltung und Planung und den Ressorts des Magazins engagiert haben: Marvin Mertens (Ressortleiter Stadtgespräch), mit einem Auge für die menschlichen Geschichten im Bezirk und das Nachtleben zwischen Wilhelmsburg und St. Pauli; Annika Lasarzik (Ressortleiterin Politik), mit einem besonderen Talent für messerscharfe politische Reportagen; Maria Wölfle (Ressortleiterin Kultur), die sich mit Herzblut und Feingefühl dem kulturellen Geschehen in Mitte gewidmet hat; Dominik Brück (Mitgründer, Ressortleiter Politik), mit einem großen Herz für die Bezirkspolitik und außerdem das Politikwerft Designbüro für unermüdlichen technischen Support und die Gestaltung unserer Homepage.

Wir sind uns sicher, wir sehen oder lesen uns wieder, in Hamburg oder anderswo!

Eure Mittendrin-Redaktion.

Kommentare anzeigen (6)

6 Kommentare

  1. Dominik Brück

    1. Juni 2016 at 15:04

    Viel ist dem Gesagten nicht hinzuzufügen, doch fehlt in der Danksagung eine Person, die sich natürlich nicht selbst loben wollte. Daher möchte ich an dieser Stelle noch einmal ein besonders großes Dankeschön an unsere Chefredakteurin Isabella David richten. Ohne sie wäre die Idee von Mittendrin nie geboren worden. Sie hat das Team immer zusammengehalten und stets den Überblick über das gesamte Magazin gehabt.

    Mit Leidenschaft und großem journalistischen Talent hat sie vorgelebt, dass guter Journalismus von Herzen kommen muss. Zuletzt geht an Sie auch mein persönlicher Dank. Ohne sie wäre ich nie im Journalismus angekommen und hätte ohne ihre Unterstützung so manche Krise nicht gemeistert. Nach den gemeinsamen Jahren in der Redaktion, den vielen späten Stunden in Sitzungen und Ausschüssen und den nächtlichen Ausflügen ins Gefahrengebiet bedanke ich mich für die Zeit mit einer tollen Kollegin und würde mich freuen irgendwann wieder meine Texte von ihr in Form bringen zu lassen.

  2. Pingback: Immer nah an den Menschen - Speersort 1 - ZEIT ONLINE

  3. m

    2. Juni 2016 at 16:20

    Sehr schade! Mittendrin war wirklich ein Lichtblick in der sonst doch eher betrüblichen Hamburger Nachrichtenlandschaft. Alles Gute euch und Danke!

  4. Pingback: Hyperlokale Blogs in Hamburg: Einblicke in den Wandel vom Hype zum Untergang - BASIC thinking

  5. Marcel

    4. Juli 2016 at 00:00

    Traurig zu lesen ; ) Wir haben ziemlich zeitgleich angefangen. Schade, dass Euch die Monetarisierung nicht gelungen ist. Man hätte gerne mal zusammen arbeiten können. Noch hat die Webseite etwas Sichtbarkeit – wollt Ihr es euch nicht nochmal überlegen? 😉

  6. Antje

    6. Juli 2016 at 10:52

    Liebe Mittendrin-Redaktion,

    ich habe eure Artikel immer sehr gerne gelesen und bin ehrlich traurig über das jetzige Ende! Projekte wie eures sind wichtig und werfen zu weilen Licht auf unbeleuchtete Themen/ Projekte/ Entwicklungen. Als Hamburgerin konnte ich durch eure sehr gute, nahe am Stadtgeschehen befindliche, Berichterstattung immer etwas neues entdecken. Ein fettes Danke dafür und vielleicht hört man ja vom ein oder anderen von euch mal wieder etwas. Merci, ein Fan :)

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