Neuer Monat, neuer Lärm: Der März ist da und lässt dem Mittendrin-Metalbeauftragen Justus Ledig kaum Zeit zu verschnaufen. Lest hier seine Empfehlungen an Metal-Konzerten im Bezirk und angrenzenden Stadtteilen.
Wumms, das war schon mal kein schlechter Februar. Sei es der zauberhafte Gig von Sólstafir im Uebel & Gefährlich oder das pickepackevolle Heathen Rock Festival, als Chrome Division auch als „No Strom Division“ den Harburger Rieckhof rockten – ich hatte gewaltig meinen Spaß. Doch was im März ansteht, schlägt nahezu alles bisher Dagewesene. Ajajaj, das wird mächtig. Dabei beginnt mein Musik-März am heutigen Dienstag relativ harmlos mit Hayseed Dixie im Rock Café. Die Hillbillies verwursten Hardrock- und Popsongs zu Bluegrass – dürfte ein interessanter Blödsinn werden!
Ordentlich auf die Omme gibt’s am Wochenende drauf: Sonnabend, 7. März, steigt das „Hell over Hammaburg“ in der Markthalle. Schon lange ausverkauft, wartet das Festival mit allerlei Bands auf, die nicht gerade an jeder Steckdose spielen. Cult of Fire, Solstice, Midnight, Chapel of Disease und Drowned sind nur einige der Namen auf dem Billing. Auch wenn zahlreiche Acts nicht unbedingt den höchsten Bekanntheitsgrad aufweisen: Das Fest lasse ich mir nicht entgehen. Zeitgleich rocken die Hamburger Deutschmetaller Rohbau zu ihrem 20-jährigen Jubiläum mit Bäd Influence und Das Beben das Logo; zudem lädt das Bambi Galore zum Regionalentscheid Nord beim SPH Bandcontest.
Das erste Märzwochenende ausklingen lassen könnt ihr am Sonntag, 8. März, bei der bezaubernden Eivør Pálsdóttir in der Prinzenbar. Ja, das ist zartes Singer-/Songwriter-Zeug und passt dementsprechend nur schwerlich in diese Kolumne. Doch ich rate dazu, der Dame von den einsamen Färöern mal ein Ohr zu schenken – es lohnt sich!
Udo Dirkschneider ist ein alter Hase im Metal-Business. Seit er Accept verließ, macht er seinen eigenen Teutonenstahl und nennt seine Band dabei U.D.O. Am 11. März lockt er Kuttenträger und solche, die es werden wollen, in die Markthalle. Sister Sin und Garagedays hat U.D.O. im Gepäck. Eisbrecher wiederum lassen am selben Abend ihre Neue Deutsche Härte im Docks auf die Leute los und werden dabei von Maerzfeld unterstützt.
Eine andere Legende auf Solopfaden erwartet euch am 13. März in der Markthalle: Progrocker Neal Morse ist dort zusammen mit Beardfish am Start. Als Alternative bietet sich die Vorrunde des Emergenza im Logo an (weitere Termine: 14. und 28. März). Nachwuchsbands ohne Vertrag spielen dort um eure Gunst. Support your local undergound!
Weiter geht es mit Of Mice & Men, The Amity Affliction und Volumes am 14. März, wieder ist die Markthalle der Schauplatz. Zweimal ist dann das Knust the place to be: Beim Metal Monday am 16. März treten Herbstschatten, Pandaemonic und Fleshcult dort auf, tags darauf reißen Moonspell mit Septicflesh die Hütte ab. Prog-Fans kommen am 17. März erneut auf ihre Kosten, wenn das Devin Townsend Project im Gruenspan mit Periphery und Shining (aus Norwegen) haltmacht.
Die Liste der großen Namen wird nicht kürzer, denn die reaktivierten Death (unter dem Namen Death DTA Tours) treten 13 Jahre nach dem Tod ihres Bandkopfes Chuck Schuldiner wieder auf und beehren die Markthalle zusammen mit Abysmal Dawn und Loudblast. Markiert euch den 18. März im Kalender.
Nicht müde werden, Leute! Wer auf Haarspray, Spandex-Hosen, schlechte Witze und jede Menge nackte Brüste im Publikum steht, der kann sich Steel Panther nicht entziehen. Das (ausverkaufte!) Docks wird am 19. März von den amerikanischen Glam-Rockern heimgesucht. Auch Halestorm nutzen den Donnerstagabend für einen Hamburg-Gig im Gruenspan, hier sind Nothing More und Wilson die Support-Acts.
Intensität verspricht der Black-Metal-Abend am 22. März im Logo, wenn Der Weg einer Freiheit und Downfall of Gaia aufspielen. Und noch immer sind wir nicht am Ende: Montag, Scheißtag, aber nur bis zum Feierabend – Freizeitwikinger strömen dann in Scharen in die Markthalle, um beim Paganfest die Rüben kreisen zu lassen. Die Festivaltour wartet mit dem finnischen Doppelschlag Wintersun und Turisas auf, weiterhin sind Heidevolk, Obscurity und Frosttide zu Gast.
Die wiederauferstandenen Morgoth lassen es mit Deserted Fear und Incarceration am 26. März im Bambi Galore krachen. Am letzten Märzwochenende wird es noch mal richtig anstrengend (aber geil!), denn die Lokalmatadoren Vogelfrey feiern am Sonnabend ihr erstes Sturm und Klang-Festival im Grünspan. Die Mittelalterrocker aus Bergedorf haben Adorned Brood, Harpyie, Off Limits und Incantatem als Unterstützer gewinnen können. Die zwölf Tritte in den Schritt, äh, die zwölf Schritte zum Strick gehe ich gern mit!
Wem sich bei Met-geschwängerten Gesängen die Zehennägel kräuseln, zieht stattdessen ins Bambi Galore: Saturnus, Crimson Swan und B.S.T. bieten dort einen dänisch-deutschen Doom-Abend. Auch Sonntag, 29. März, wird keine Ruhe einkehren, wenn das Trio Ensiferum, Insomnium und Omnium Gatherum im Gruenspan die finnische Fahne hisst und jede Menge Melodic Death Metal serviert.
Schließlich schicken sich Majesty zusammen mit Bloodbound und Evil Invaders am 30. März an, die Markthalle in ein Meer von wehenden Haaren zu verwandeln und den Saal mit ihrem True Metal zum Beben zu bringen. Bis ihr das nächste Mal diese Kolumne lest, schaut ihr vielleicht noch bei Eskimo Callboy, We Butter The Bread With Butter und Any Given Day (2. April im Docks) oder – am selben Abend – bei Eat The Turnbuckle, Claustrofobia, Black Sachbak und Chaosfront im Bambi Galore vorbei. Ein ausgesprochen internationaler Thrash-Metal-/Hardcore-Abend!
So, ihr Rumpelfreunde, wenn dieser Monat nix für euch zu bieten hat, weiß ich auch nicht, was bei euch verkehrt lief. Ich will eure verdammten Köpfe rotieren sehen! Bis zum April, wenn ich dann noch schreiben kann.
Euer Justus
Ihr wisst, wo es im nächsten Monat in Hamburg richtig laut wird? Ihr seid Profi-Headbanger, jedes Wochenende auf Konzerten und habt Tipps für unseren Metal-Beauftragten? Dann schickt Justus eine E-Mail an ledig@hh-mittendrin.de.
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