Wir gehen den nächsten Schritt in unserem Finanzierungsprozess, in dem wir euch maximale Transparenz und Ehrlichkeit versprochen haben. Daher veröffentlichen wir hier unsere Oktober-Bilanz und wollen gemeinsam mit euch diskutieren, wie wir aus den roten ein paar schwarze Zahlen machen können. Unsere Umfrage zur Zahlungsbereitschaft läuft natürlich weiter und ihr seid immer noch eingeladen, euch daran zu beteiligen.
Zum weiteren Ablauf: Wir wollen im Dezember einen Workshop mit euch in unseren Redaktion machen, bei dem wir das endgültige Finanzierungsmodell beschließen, das dann probeweise ab Januar in Kraft treten soll. Wir werden dann ein paar Monate schauen, ob sich unsere Lage bessert und dann entscheiden, wie es weitergehen soll.
Um diesen Workshop vorzubereiten möchten wir euch bitten, unter diesem Artikel die Kommentarfunktion zu nutzen, um zu diskutieren wie wir gemeinsam die Einnahmen von Mittendrin steigern können.
Wir werden regelmäßig die Kommentare zusammenfassen und hier als Text veröffentlichen, damit die Diskussion übersichtlich bleibt. In der kommenden Woche werden wir euch zudem als weitere Diskussionsgrundlage unsere Vorstellungen von einer gesunden Finanzierung des Magazins präsentieren.
Hier nun die versprochene Oktoberbilanz:
Einnahmen
Abos und Einzelzahlungen 230 Euro
Honorare von Medienpartnern 100 Euro
Anzeigen 360 Euro
Gesamteinnahmen: 690 Euro
Ausgaben
Miete 578 Euro
Strom 54 Euro
Wasser 27 Euro
Telefon und Internet 48 Euro
Honorare für Redakteure 200 Euro
Gesamtausgaben: 907 Euro
Gesamtergebnis Oktober: -217 Euro
Hinweis: Der Fehlbetrag wird aus privaten Mitteln beglichen.
Heidi
27. Oktober 2014 at 23:44
Das ist tatsächlich mal transparent.
Mir fällt oft auf, dass die Seite relativ Werbungsarm ist, wenn man dort noch an ein paar Schräubchen drehen könnte, wurde das glaube ich nicht stören.
Was ich nicht machen würde ist die komplette Seite hinter eine Pay-Wall zu stecken. Ich finde das ganz interessant wie das bei den Krautreportern versucht wird, dass die Artikel zwar kostenlos lesbar sind, und dass Features wie die Kommentare und bestimmte Artikel oder Zusatzmaterial kosten. Wobei sich auch da ja erst auch noch zeigen muss wie gut das funktioniert.
Ansonsten bin ich ja ein Fan von flattrn, weil das aus User Sicht so einfach geht und man nicht groß drüber nachdenken muss, aber ich glaube gern, dass dabei nicht viel rumkommt.
Oli
28. Oktober 2014 at 10:43
Mich interessieren eure Unique Visits. Auch wäre das User-Profil interessant. Könnt ihr da mal was veröffentlichen, damit wir wissen worum es geht. Nur Mut, ist schon klar, dass der Speersort mehr Besucher hat. 😉
Dominik Brueck
28. Oktober 2014 at 12:31
Auch da sind wir gerne ganz offen: Je nach Tagesform haben wir derzeit zwischen 2500 und 4000 Unique Visits auf der Seite, bei rund 20.000- 30.000 Pageviews. Bei besonderen Anlässen wie zum Beispiel Livetickern oder Exklusivgeschichten kann das aber auch bis zu 15.000 Unique Usern steigen.
Joachim
29. Oktober 2014 at 22:27
Klar ersichtlich bescheren Euch die Aufwendungen für die Redaktionsräume die roten Zahlen. Bringen diese Ausgaben gegenüber der vorherigen Online-Kommunikation denn wirklich den erwarteten Mehrnutzen in Bezug auf interne Strukturen und Abläufe sowie Leserkontakte?
Dominik Brueck
30. Oktober 2014 at 09:40
Die Büroräume bringen auf jeden Fall eine deutliche Verbesserung in der internen Arbeitsweise und ermöglichen es uns zusätzlich professioneller zu arbeiten, indem man zum Beispiel einen Raum für Interviews hat. Zusätzlich ist die Redaktion eine klare Investition in die Zukunft, da Mittendrin längst den Projektcharakter verloren hat. Insgesamt kann man diese Kosten aber bei dieser Debatte vernachlässigen, da es nicht das Ziel ist „nur“ aus den roten Zahlen zu kommen, sondern tatsächlich dem Team ein faires Honorar zu zahlen bzw. Redakteure fest anzustellen. Dafür sind wir klar auf eine stärkere Zahlungsbereitschaft und neue Bezahlmodelle angewiesen.
Jimboy
3. November 2014 at 03:18
Professionalisierung benötigt eine fokussierte Strategie. Die Offenlegung der Zahlen ist bei „Community“-Projekten richtig und sinnvoll.
Allerdings sollte es sich nicht nur um Finanzzahlen handeln. Unterstützer finden sich nach meiner Erfahrung vor allem, wenn man den investierten Aufwand darlegt: Wieviel Zeit aufgewendet, Know-how, benötigt und Probleme fortlaufend zu beseitigen sind, damit das Ergebnis entsteht.
Sinvoll sind außerdem Angebote, wie jemand helfen kann, außer mit Kohle.
Einige typische Vorgehensweisen haben sich bewährt – allerdings auch immer nur unter bestimmten Bedingungen. Trial & Error ist leider unumgänglich – auch das muss man sich aber initial leisten können.
Eie Erhöhung der Clickzahlen durch einge (wenige) entsprechende Artikel.
Benefit für die Leser: warum und womit könntet ihr (für manche) unverzichtbar werden?
Emotionale Bindung: Moderat, aber deutlich MENSCHLICH Flagge zeigen. Inhaltliches Profil allein reicht heutzutage nicht. Damit wird man auch Leser verlieren. Aber die hätten eh keinen Cent für euch ausgegeben.
Kooperationspartner als Multiplikatoren gewinnen. Eventuelle Bonusprogramme für spezielle Gruppen (Unternehmen, Vereine etc.),die dafür einen zwar nur kleinen Obulus entricfhten, aber höheren Traffic erzeugen. Und über euich reden..
Unique content: Infos, die woanders nicht zu bekommen sind, aber manch einer schon lange vermisst hat. Dazu die Kosten offenlegen. Und eine Hausnummer empfehlen, was als Spendenbeitrag gewünscht wird.
Spender auf Wunsch veröffentlichen. Ev. ein Spenderwettebwerb.
Außerdem, leider: gezielte Werbung, um das alles bekannt zu machen. Präsenz in den Stadtteilen.
Habt ihr schon mal ein paar tausend Flyer drucken lassen und in allen Stadtteilzentren und Bücherhallen ausgelegt? Kostenpunkt 30-50 Euro. Macht euch bei der Zielgruppe bekannt, beliebt und öffnet Kanäle, wie man euch mit geringem Aufwand (inkl. Kohle) unterstützen kann.