Gesund essen und zusammen in einer grünen Oase entspannen, das geht im Stadtteilgarten in Hamm auch in diesem Sommer. Dominik Brück hat sich hier bereits letztes Jahr wohlgefühlt.
„Schau mal ich bin ein Salat“, ruft die kleine Paula zur Begrüßung, steckt sich ein Blatt Basilikum in ihre kurzen braunen Haare und flitzt einen gewundenen Trampelpfad zwischen Brombeerbüschen entlang. Am Ende des Weges rührt ihre Mutter Susanne frische Kräuter in eine Schale Quark, während sie über den Rand ihrer dicken Hornbrille blickt. „Ich reibe hier einfach noch Knoblauch rein“, sagt Susanne und erntet zustimmendes Nicken von den anderen elf Frauen. Vor der kleinen Gartenlaube des Stadtteilgartens Hamm bereitet die Gruppe aus selbstgeernteten Kräutern und Gemüse ein gemeinsames Abendessen vor.
„Das ist ein Lebensgefühl“
„Hammer Abendbrot“ nennt sich die Aktion, zu der sie sich jeden ersten und dritten Freitag im Monat treffen. Susanne Buhl ist eine der Hauptverantwortlichen für den Stadtteilgarten, der durch viel ehrenamtliche Arbeit ermöglicht wird. „Jeden Tag ist jemand im Garten. Das gemeinsame Abendessen ist unsere Belohnung“, sagt Susanne. Besonders die gesunde Ernährung steht dabei im Vordergrund. „Das ist ein Lebensgefühl. Viele von uns fahren Fahrrad statt Auto. Zusammen mit gesunder Ernährung bleibt man so lange fit“, erklärt Susanne.
Die Gartengruppe in Hamm liegt im Trend. In vielen Hamburger Stadtteilen bilden sich Initiativen, um gemeinsam zu pflanzen, zu ernten und zu essen. Trotz des Ziels eines gesunden Lebensstils unterscheiden sich die Initiativen jedoch häufig. So nutzt die Keimzelle auf St. Pauli neben einem kleinen Gartenareal mit Gemüsebeeten auch andere Flächen, um durch Urban Gardening den Stadtteil zu verschönern. Die interkulturellen Gärten in Billstedt und Wilhelmsburg hingegen sollen der Verständigung dienen und den Speiseplan mit Obst und Gemüse aus der ganzen Welt ergänzen. Die Hamburger Garteninitiativen unterstützen sich regelmäßig. „Für das Essen heute haben wir frische Kartoffeln aus St. Pauli bekommen“, sagt Susanne und streicht ihren Quark auf das dampfende Knollengewächs.
Die Auswahl der Speisen beim „Hammer Abendbrot“ kann sich sehen lassen. Zu den Kartoffeln mit Quark gibt es Kopfsalat mit Zucchinis, Tomaten mit Basilikum, Gurken mit Dill und Rote Beete Salat. Nur Brot und Butter stammen nicht aus eigener Herstellung. „Meine Mutter hat früher alles selbst gemacht, das will ich an meine Kinder weitergeben“, sagt Susanne. Auch wenn ein gesunder Lebensstil für die Gärtnerinnen im Vordergrund steht, hat der Garten noch einen weiteren Vorteil. „Selbstgeerntet schmeckt einfach besser“, sagt Susanne und angelt eine Gurkenscheibe aus Paulas Haar.
Das Hammer Abendbrot findet auch in diesem Jahr wieder statt. Alle Details und Termine findet ihr hier.
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