Stadtgespräch

Sprayer OZ ist tot: „Danke für die Farben“

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Frederic Zauels
@fredericzauels

Redakteur für Politik und Kultur | B.A. Politikwissenschaften, M.A. Journalistik | Kontakt: zauels@hh-mittendrin.de

Er starb mit der Spraydose in der Hand: Der deutschlandweit bekannte Sprayer Walter Josef F. alias „OZ“ ist bei einem Unfall ums Leben gekommen. Am Donnerstag wurde der 64-Jährige von einer S-Bahn erfasst. 

Einer der berühmtesten Graffiti-Künstler Deutschlands ist gestorben. Der Hamburger Walter Josef F., besser bekannt unter seinem Pseudonym „OZ“, wurde in der Nacht von einer S-Bahn erfasst und erlag seinen Verletzungen, wie mehrere Medien einstimmig berichten.

Gegen 22´Uhr 30 soll der 64-Jährige an den Gleisen zwischen Hamburg-Hauptbahnhof und Berliner Tor unterwegs gewesen sein, als ihn eine S1-Bahn erfasste. Die Bundespolizei untersuchte die Unglücksstelle und fand ein frisches Graffiti in der Nähe, sowie eine Dose und ein Rucksack bei dem Verunglückten.

Die Graffiti von OZ sind im Hamburger Stadtbild allgegenwärtig. Mehr als 120.000 Mal soll der Künstler sein Zeichen auf Hamburgs Wände gesprüht haben. Vor drei Jahren stand er deswegen vor Gericht.

Der Sprayer hinterlässt eine große Lücke in der Hamburger Kunst- und Kulturszene, findet Jannes Vahl vom Verein clubkinder e.V.: „Wo ist Walter? Walter „Oz“ Josef hat knapp 40 Jahre lang Hamburgs Stadtbild mitgeprägt. Und niemand hat ihn stoppen können: 120.000 Mal hat Oz sich verewigt, immer zwischen Anerkennung, Streetart, Sachbeschädigung und Kult. Neben seinem Schriftzug ist der Smiley sein bekanntestes Tag. Wir dürfen also immer lächeln, wenn wir Deine Pieces sehen. Danke dafür!“

Auch auf Twitter haben sich bereits viele zu Menschen seinem Tod geäußert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kommentare anzeigen (11)

11 Kommentare

  1. kOZe

    26. September 2014 at 16:40

    Ich bin sehr traurig deswegen. OZ hat niemals böswillig gehandelt, sondern wollte stets die Menschen fröhlicher machen, indem er die grauen Betonwände Hamburgs bunt gemalt und mit lächelnden Smileys verziert hat. Natürlich war das gesetzeswidrig, aber, soweit ich weiß, hat er nie Privateigentum besprüht – und es widert mich an, dass es Leute gibt, die sich über den Tod eines Menschen freuen, der im Grunde nur Gutes im Sinn hatte. Mir zumindest (und vielen, die ich kenne) hat er das tägliche Leben in dieser Stadt ein klein wenig freundlicher gemacht.

    • Betroffener und Steuerzahler

      5. Oktober 2014 at 17:22

      Was für eine kranke Logik! Ist alles halb so schlimm- oder? Ich würde gerne mal ihre Wohnung und zwar wöchentlich!

  2. :(

    27. September 2014 at 08:53

    Hamburg ohne OZ ist Schreiber-Zaun, Reiterstaffel und Brechmittel-Einsatz.

  3. Mate

    27. September 2014 at 15:17

    Weis heisst hier danke für die farben???? Danke das du nach meheren Verurteilungen und 8 Jahren Haft es immer noch nicht gerafft hast. Ich denke alle Steuerzahler danken es dir.

    • Mate

      27. September 2014 at 15:17

      Was

    • Rainbow

      28. September 2014 at 15:34

      Noch so n naiver Spinner, der allen Ernstes glaubt, gäbe es weniger Graffiti, würden die Steuern gesenkt. Oder so. Gäbe es weniger Schwarzfahrer, könnte die Bahngesellschaft auf die nächste Fahrpreiserhöhung verzichten. *sfg*
      Ok, er hat manisch gesprüht und ist dadurch bekannt geworden. Sagt zwar nichts über die Qualität aus, aber was solls? Auch Alte dürfen ihren Spaß haben. Und als Außenseiter in der Szene, ließ sich auch gut an ihm ein Exempel statuieren.
      Rest in Piece! (Nettes falschgeschriebenes Wortspiel)

  4. Lars

    28. September 2014 at 01:54

    Tragischer Tod, keine Frage, allerdings einer, der zu ihm passt. Aber ob 120.000mal die Stadt mit demselben Schriftzug zu beschmieren wirklich Kunst ist, möchte ich bezweifeln. Man kann das auch überhöhen. Mir wird sein Gekrakel nicht fehlen.

    • Rainbow

      28. September 2014 at 15:36

      Da wirst dich etwas gedulden müssen. Bis der größte Teil seiner „Werke“ verschwunden ist, kann einige Jahre dauern. Kenn mich da aus.

  5. Betroffener

    29. September 2014 at 15:04

    Schlimm sind die „Heiligsprecher“ dieses Schmierfinken. Traurig, wie kriminell Hamburg bereits geworden ist!

  6. Peer

    1. Oktober 2014 at 14:23

    Lächerlich.. Die Hamburger ‚Möchtegernszene‘ entbödet sich ja nicht, auch noch den letzten Schmierfinken zum falschverstandenen Helden zu erklären. Das ist leider ebenso armselig, wie typisch für unsere pseudoiltelektuellen Hanswurste der einschägigen Szenen.

    Ich schlage vor: Bitte scheißt in Eure eigenen Wohnzimmer, damit euer Leben nicht zu steril und zu sehr ‚München‘ wird. Dann seid ihre wahre (Lebens-)künstler und Hamburg wäre ein großer Gefallen getan.

  7. Pingback: Hamburg lächelt an jeder Ecke - Sugar Ray Banister Fotoblog

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