Afrika, Asien, Europa, Zentral- und Mittelamerika – wer die neun Partnerstädte Hamburgs besucht, begibt sich auf Weltreise. Um welche Städte handelt es sich? Und wie sind sie mit der Hansestadt verbunden – in Vergangenheit und Gegenwart? In den nächsten Wochen wollen wir diese Fragen in der Reihe „Städtepartnerschaften“ beantworten und uns nacheinander den jeweiligen Städten mit Blick auf Hamburg-Mitte widmen.
Alles begann im Jahr 1957. In jenem Jahr wurde Hamburgs Bürgermeister Max Brauer nach Leningrad, heute St. Petersburg eingeladen. Eine Einladung in eine Stadt hinter dem Eisernen Vorhang. Das Auswärtige Amt reagierte mit Skepsis und untersagte die Reise. Der Senat flog trotzdem. Der Besuch war von beidseitiger Sympathie geprägt und endete mit einem Handschlag, der die erste Partnerschaft zwischen einer deutschen und einer russischen Stadt besiegelte. Und den Beginn von neun weiteren Städtepartnerschaften der Hansestadt makierte.
Asien, Afrika, Europa, Amerika – Hamburgs Partnerstädte in aller Welt
Kurz darauf folgte die zweite Partnerschaft mit Marseille. Mit dieser und mit der Partnerschaft mit St. Petersburg wurden Brücken zwischen den Hafenstädten im Zeichen der Versöhnung gebaut. Seit 1986 sind sieben weitere Partnerschaften hinzugekommen. Wer heute eine Weltreise plant, könnte sich an den Partnerstädten Hamburgs orientieren und würde neben St. Petersburg und Marseille Shanghai und Osaka in Asien, Dresden und Prag in Europa, León in Zentralamerika, Dar es Salaam in Afrika und Chicago in Nordamerika besuchen.
Eine offizielle Städtepartnerschaft beginnt mit der Unterzeichnung der Städtepartnerschaftserklärung durch die jeweiligen Bürgermeister. Die Ziele können unterschiedlich definiert sein. Meistens werden die Förderung der Kultur-, Wirtschafts- und Handelsbeziehungen und die Vertiefung der Freundschaft zwischen den Bewohnern durch einen Austausch auf Gebieten wie Bildung, Wissenschaft, Technologie und Sport angezielt. So startete im Mai diesen Jahres ein Austauschprogramm für Journalisten aus Hamburg, Chicago, Shanghai und St. Petersburg. Beim ersten Zusammentreffen der Teilnehmer im Rathaus im Mai betonte Staatsrat Wolfang Schmidt (SPD) die Wichtigkeit von Partnerstädten: „Mehr als die Hälfte der Menschen weltweit leben in Städten. Und die Städte haben fast überall auf der Welt mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen, deswegen ist es sinnvoll, sich auszutauschen und auch von den Partnerstädten zu lernen.“
Mittendrin-Reihe „Städtepartnerschaften“
Wem ist das chinesische Teehaus am Völkerkundemuseum zu verdanken? Wie haben Hamburgs Bürger in den 90gern mit einer Pfennig-Sparaktion Großes in Léon bewirkt? Welchen Einfluss hatten die Anti-Homosexuellen-Gesetze in Russland letztes Jahr auf die Partnerschaft? Über welche Erfahrungen berichten Teilnehmer an Austauschprogrammen? Und mit wem feiert Hamburg am 20. Juli sein 20-Jähriges? Jede Partnerschaft verbindet ihre ganz eigene Geschichte, unterschiedliche Lebendigkeit und Ziele. In den kommenden Wochen werden wir euch in einer losen Reihe die gemeinsame Vergangenheit der Partnerstädte und gegenwärtige Projekte vorstellen. Wir werden unseren Blick dabei vor allem auf Aktivitäten rund um Hamburg-Mitte richten.
Foto: Carolin Wendt
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