Zum sechsten Mal fand am Dienstag das „Fest der kleinen Wichte“ statt. Der Aktionstag bot viele Attraktionen für Kinder und galt der frühen Leseförderung.
Schon von Weitem sind die orangenen Luftballons nicht zu übersehen. Auf und um den großen Spielplatz ist Planten un Blomen mit Eltern und ihren Jüngsten gefüllt. Sie haben sich von Regenschauern und Unwetterwarnungen nicht abschrecken lassen und feiern hier das „Fest der kleinen Wichte“. Seit 2009 wird dieses Sommerfest jährlich veranstaltet. Hier dreht sich alles um Bücher: Es werden Gedichte vorgelesen, beim Dosenwerfen gibt es Bilderbücher zu gewinnen und im Parcours der kleinen Raupe Nimmersatt können die jungen LeserInnen unter Beweis stellen, dass sie ebenso gelenkig sind wie die Raupe.
Aber das ist noch nicht alles. So können die Kinder sich etwa am „längsten Bilderbuch der Welt“ beteiligen und die vorgedruckten Tiere ausmalen oder ihnen SpielkameradInnen zur Seite stellen. Wer seine Kreativität lieber praktisch ausleben möchte, kann ins Zelt mit den Bauklötzen gehen und Gebilde aus Büchern nachbauen oder natürlich auch eigene Konstellationen kreieren. Und wer Lust hat, selbst in eine andere Rolle zu schlüpfen, hat gleich zweimal Gelegenheit: Vom Schminkstand kommen wilde Piraten, kleine Katzenbabys und glitzernde Schmetterlinge zurück.
Oma Agathes Haus ist viel zu klein
Auf der Wiese nebenan lädt das musikalische Mitmachtheater dazu sein, die Geschichte von Oma Agathe szenisch zu gestalten. Der ist ihr Haus nämlich viel zu klein – doch schlimmer geht’s immer. Huhn, Ziege, Kuh und Schwein – alle von mutigen NachwuchsschauspielerInnen verkörpert – machen es sich auch noch im Wohnzimmer gemütlich und tanzen auf den Tischen. Wie alle Lieder, mit denen die Berliner Sängerin und Schauspielerin Ilona Schulz ihre kleinen Gäste unterhält, basiert diese Geschichte auf einem Bilderbuch. Des Weiteren helfen die Kinder an diesem Nachmittag einem Affenkind bei der Suche nach seiner Mutter, verfolgen das Kräftemesse zwischen Sonne und Wind oder singen zusammen das Lied des Grüffelo.
Essen und Getränke werden von einer siebten Klasse der Max-Brauer-Schule bereitgestellt und verkauft. Sie haben ein Ziel: die Einnahmen sollen komplett in ihr Langzeitprojekt fließen. Seit sie in der fünften Klasse zusammengekommen sind, arbeitet die jetzige 7d auf einen mehrwöchigen Aufenthalt in Italien hin. In diesem Jahr soll es gemeinsam auf das Gelände der Stiftung „Gioiadivita“ (zu deutsch: „Freude am Leben“) gehen. Dort werden die Kinder Olivenbäume pflegen, Tiere versorgen und ein ganz neues Lebensgefühl außerhalb der gewohnten Umgebung mit Eltern und Elektronik kennenlernen. Für diese Fahrt suchen sie auch noch finanzielle Unterstützung. Wer das Projekt fördern möchte, kann unter mbsglo@me.com Kontakt mit den Lehrerinnen Frau Frenzen und Frau Glowatzki aufnehmen.
Das Projekt „Buchstart“ gibt es seit 2007
Entgegen der Befürchtungen hält sich das sonnige Wetter. Auf dem Spielplatz rutschen Kinder von der Wasserrutsche oder spielen im kleinen Wasserbecken. Im Schatten der Pavillions und Bäume lässt es sich aushalten. Etwa 2000 BesucherInnen schätzt die Projektmitarbeiterin Annette Huber. Zusammen mit der Projektleiterin Nina Kuhn hat sie auch das Buch „Gedichte für kleine Wichte“ herausgegeben. Das Projekt „Buchstart“ entstand in Hamburg 2007 und wird vom Seiteneinsteiger e.V. im Auftrag der Kulturbehörde durchgeführt. Schirmherrin ist die Autorin Kirsten Boie; finanziell unterstützt wird das Projekt unter anderem von Gruner+Jahr. Jährlich gibt es 18.000 Kindern im ersten Lebensjahr die Möglichkeit, eine kostenlose „Buchstart“-Tasche mit Bilder- und Fingerpuppenbüchern und Informationsmaterialien für ihre Eltern bei der U6-Untersuchung zu erhalten. Außerdem können sie in wöchentlichen, kostenlosen Gruppentreffen gemeinsam Gedichte anhören und Fingerspiele spielen. Dabei sind nicht nur Kinder von deutschsprachigen Eltern willkommen!
Im Bus des Kooperationspartners Hamburger Bücherhallen haben die BesucherInnen die Chance, sich über die bundesweite Initiative „Lesestart“ für dreijährige Kinder zu informieren. Die wird von der Stiftung Lesen im Auftrag des BMBF durchgeführt. Außerdem können die jungen Leseratten ihre eigene kostenlose „Lesestart“-Tasche gefüllt mit einem Buch, einem Wimmelposter und weiteren Informationen zur Leseförderung mitnehmen. So kann der Lesespaß zu Hause gleich weitergehen.
Foto: Vanessa Kleinwächter
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