Am 15. Februar wählen die HamburgerInnen die neue Bürgerschaft für die kommenden fünf Jahre. Mit unserer Anleitung könnt ihr ganz einfach mitentscheiden.
Der Anblick der Wahlunterlagen führt bei so manchem Wähler zu Schweißausbrüchen: Was soll ich mit den ganzen Zetteln anfangen? Muss ich jetzt schon was ankreuzen? Und wie kommt meine Stimme überhaupt an der richtigen Stelle an? Keine Panik! Das Wichtigste, die Wahlbenachrichtigung, haltet ihr bereits in den Händen. Inzwischen sollte jedem Wahlberechtigten (alle HamburgerInnen ab 16 Jahren, die die deutsche Staatsbürgerschaft haben) dieser Brief zugestellt worden sein. Habt ihr noch nichts bekommen, solltet ihr euch so schnell wie möglich an die zuständige Wahldienststelle wenden.
Schritt 1: Vor der Wahl
Ihr habt eure Wahlunterlagen? Alle Daten darauf sind korrekt? Dann müsst ihr erstmal nichts mehr tun. Sollten die Daten auf der Wahlbenachrichtigung nicht stimmen, solltet ihr euch an die zuständige Wahldienststelle wenden. Zur Vorbereitung auf die Wahl macht es natürlich Sinn, sich darüber Gedanken zu machen, wen man wählen will. Eine Orientierungshilfe für eure Wahlentscheidung bietet dabei der Wahl-O-Mat, der die Positionen der Parteien mit der eigenen abgleicht. Auch wenn man von keiner Partei völlig überzeugt ist, lohnt es sich seine Stimme abzugeben. Denn: Von Nichtwählern profitieren in der Regel rechts- oder linksextreme Parteien, die so eine größere Chance haben, die Fünf-Prozent-Hürde zu überschreiten.
Schritt 2: Im Wahllokal
Am 15. Februar ist Wahltag in Hamburg. Von 8 Uhr bis 18 Uhr könnt ihr in eurem Wahllokal eure Stimme abgeben. Wo euer Wahllokal ist und ob es einen barrierefreien Zugang gibt, erfahrt ihr auf eurer Wahlbenachrichtigung oder hier. Wer seine Wahlbenachrichtigung verloren hat, kann trotzdem wählen und muss dazu nur seinen Personalausweis mitbringen.
Das Wählen im Wahllokal ist gar nicht schwer: Ihr erhaltet zwei Stimmzettel, einen gelben und einen roten. Der gelbe Zettel enthält die Parteien und ihre Kandidaten, die für die gesamte Stadt Hamburg antreten – die sogenannte Landesliste. Auf dem roten Zettel stehen die Kandidaten der Parteien für euren Wahlkreis. Abgeordnete, die über diesen Zettel gewählt werden, sind später direkt für eure Nachbarschaft zuständig. Die Bürgerschaft setzt sich zum Teil aus der Landesliste und zum Teil aus der Wahlkreisliste zusammen.
Auf jedem Stimmzettel könnt ihr nun fünf Kreuze machen, das heißt fünf auf dem roten und fünf auf dem gelben Zettel. Ihr könnt alle Stimmen einem Kandidaten oder einer Partei geben oder eure Stimmen auf verschiedene Parteien und Kandidaten aufteilen. Wichtig ist, dass ihr pro Zettel nicht mehr als fünf Kreuze macht, sonst ist dieser ungültig. Weniger als fünf Kreuze pro Zettel sind in Ordnung, ihr verschenkt so aber einen Teil eures Einflusses.
Mit euren Stimmen steigert ihr die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kandidat zum Abgeordneten gewählt wird. Die Reihenfolge auf den Listen ist von den Parteien festgelegt worden. Bekommt ein Kandidat eine entsprechende Anzahl an Stimmen, kann er aber nach oben rutschen und andere Kandidaten auf seiner Liste überholen. Wenn ihr eine bestimmte Person wählen wollt, solltet ihr dieser also viele Stimmen geben. Ist euch nur die Partei wichtig, könnt ihr auf der Landesliste auch einfach Parteien ankreuzen. Auf der Wahlkreisliste müsst ihr euch aber für einen Kandidaten entscheiden. Nochmal: Ihr dürft eure Stimmen verteilen wie ihr wollt, es dürfen nur nicht mehr als fünf pro Zettel sein. Auch ein leerer Wahlzettel zählt als ungültige Stimme.
Um euch an den Wahlprozess zu gewöhnen, könnt ihr hier auf einem virtuellen Wahlzettel üben. Solltet ihr euch verkreuzen, könnt ihr von den Wahlhelfern im Wahllokal einen neuen Zettel erhalten.
Schritt 3: Nach der Wahl
Nach 18 Uhr werden in den Wahllokalen die Stimmen ausgezählt. Die Auszählung ist öffentlich, sodass jeder den Vorgang beobachten und überprüfen kann. Um 18 Uhr wird es auch die erste Hochrechnung geben, im Laufe des Abends werden dann genauere Ergebnisse bekanntgegeben.
Unser Tipp: Trefft euch mit Freunden und macht eine Wahlparty! In den Medien und beim Statistikamt Nord erfahrt ihr laufend die aktuellen Ergebnisse. Mittendrin wird den ganzen Tag für euch live von der Wahl tickern und euch mit Ergebnissen und Hintergründen versorgen. Gerne könnt ihr auch in unserer Redaktion vorbeischauen – gegen 18 Uhr wird der Newsroom aber erst mal zu sein, weil es dann sehr hektisch wird, später haben wir aber sicher Zeit für ein Getränk.
Am Montag nach der Wahl werden die Stimmen noch einmal genau ausgezählt, das vorläufige Wahlergebnis steht erst am Montagabend fest. Danach wird die Wahl erneut überprüft. Daher steht das endgültige Wahlergebnis erst am 27. Februar fest. Auch darüber erfahrt ihr natürlich alles bei Mittendrin. Darüber hinaus werden wir natürlich auch über die Folgen der Wahl, wie die Wahl des Bürgermeisters und mögliche neue Koalitionen berichten und euch aktuelle Analysen und Kommentare liefern.
HAMBURG ÜBER ALLES
14. Februar 2015 at 14:07
Auf keinen Fall die AfD wählen!
http://www.stern.de/politik/deutschland/kundendaten-gestohlen-afd-goldshop-gehackt-2146820.html
Es wurden Kundendaten der AfD gestohlen und veröffentlicht. Diese Daten können an die Kriminellen gelangen!
Die AfD kann nicht mal im eigenen Laden für die Sicherheit sorgen, wie sollen sie das im ganzen Land?
oli
14. Februar 2015 at 22:52
„Von Nichtwählern profitieren in der Regel rechts- oder linksextreme Parteien, die so eine größere Chance haben, die Fünf-Prozent-Hürde zu überschreiten.“
was soll die gleichsetzung mit rechts- und linksextrem? wenn ich müll hören will kann ich gleich ard/zdf einschalten. früher war das mal etwas kritischer hier!!!