Die Wohnunterkunft für Flüchtlinge im Oststeinbeker Weg in Billstedt wird zum 31. März 2015 geschlossen. Schon im April soll auf dem Grundstück mit dem geplanten Wohnungsbau begonnen werden.
Die Flüchtlingsunterbringung am Osteinbeker Weg war von Anfang an als Unterkunft auf Zeit gedacht: Die leerstehende Schule sollte solange als Unterbringung für Flüchtlinge genutzt werden, bis auf dem Grundstück mit dem geplanten Wohnungsbau begonnen werden kann. Nun ist klar, im April 2015 sollen die Bauarbeiten beginnen. Den Flüchtlingen steht erneut ein Umzug bevor.
In die Nachbarschaft integriert
„Wir bedauern die baldige Schließung sehr, da diese Wohnunterkunft das zu Hause für 60 Menschen geworden ist und sich gut in die Nachbarschaft integrieren konnte“, sagt Katharina Harlaß von fördern & wohnen. Erst seit dem Frühsommer sind die Flüchtlinge auf dem Schulgelände untergebracht, im Mai waren die Menschen mit einem Willkommensfest im Stadtteil begrüßt worden.
Über die Einrichtung der öffentlichen Unterbringung für die Menschen aus Syrien, Tschetschenien, dem Iran, Afghanistan und Serbien hatte es im Vorfeld heftigen Streit im Stadtteil gegeben. Eine Initiative aus AnwohnerInnen hatte gegen die Unterbringung der Flüchtlinge in ihrer Nachbarschaft protestiert. Auch die Bezirkspolitik hatte Bedenken geäußert, da hier der Bau von mehreren Reihenhäusern geplant ist. Die PolitikerInnen waren besorgt, dass die Einrichtung auf dem Gelände die Baupläne verzögern könnte. Wie sich nun zeigt, liegt man bei dem Bauvorhaben jedoch im Zeitplan.
68 Wohneinheiten sollen auf dem Gelände in Form von Doppel-, Einzel-, und Reihenhäusern entstehen. Die ehemalige Aula soll bestehen bleiben, da diese von Einrichtungen aus dem Stadtteil wie der „Kirche ohne Turm“ und den „Bille Kidz“ genutzt werden soll. Eine Durchfahrt über das Gelände soll nicht möglich sein, um den Verkehr zu reduzieren. Zudem sind Spielplätze und eine gemeinschaftliche Grünfläche für die Eigentümer geplant.
Dank an die Unterstützer
Die Wohnunterkunft Oststeinbeker Weg konnte viele Unterstützer finden – besonders aus dem Kreis des Runden Tisches Billstedt. Auch wird die Unterkunft derzeit durch fünf ehrenamtliche Helfer und durch BilleKidz mit Angeboten unterstützt, die bei der ersten Orientierung und Integration besonders hilfreich sind. „Ein langjähriger ehrenamtlicher Helfer hat eine wunderbare Nikolaus-Aktion organisiert, worüber sich die Kinder sehr gefreut haben“, sagt Katharina Harlaß.
Auch eine Weihnachtsgeschenke-Aktion werde in diesem Jahr durch die „Kirche ohne Turm“ und andere Spender organisiert. Derzeit sind 28 Kinder und Jugendliche am Oststeinbeker Weg untergebracht. „Mein besonderer Dank gilt in diesen Tagen den Ehrenamtlichen Helfern, BilleKidz, Pastor Bothe und der Flüchtlingsbeauftragten der Nordkirche Dietlind Jochims“, so Harlaß weiter.
Die Bewohner selbst werden in den nächsten Tagen schriftlich und mündlich über die Schließung informiert. Zum jetzigen Zeitpunkt ist davon auszugehen, dass die Bewohner weitestgehend auf die neu entstehende Wohnunterkunft Billbrook verteilt werden können, die voraussichtlich Ende Januar 2015 eröffnet wird.
Horst
6. Januar 2015 at 06:03
Im ersten Artikel zur Flüchtlingsunterbringung hieß es: »„Alle, die um diese Schule ihr schönes kleines Häuschen gebaut haben, zittern jetzt und haben Angst“, ruft eine ältere Frau.«
Könnt ihr mal nachhaken, wie es nun wirklich vor Ort war? Höhere Kriminalitätsrate oder alles nur Einbildung und unbegründete Ängste?