Eine Hamburger Theatergruppe befasst sich mit der Realität des ersten Weltkriegs. Die Aufführung im bringt dem Zuschauer die Schrecken des Krieges bedrückend nah.
Am Sonntag, 30. November, kommt der Krieg in die Ballinstadt – zum Glück nur als Theaterstück. Im Rahmen der bereits laufenden Ausstellung zum ersten Weltkrieg wird das Stück „Weltenbrand“ im Auswanderermuseum inszeniert. Bereits ab 16:30 Uhr kann man sich in einem Vortrag und in der Ausstellung über die Hintergründe der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts informieren. Ab 18:30 Uhr beginnt dann die Aufführung von „Weltenbrand“. Der Eintritt zum Stück kostet zwölf Euro.
Die blutige Realität des Krieges
Wir waren bereits bei der Uraufführung im Hamburg Museum dabei und haben uns einen Eindruck von dem Stück verschafft:
Zu dritt stellen die Schauspieler Michael Bideller, Oliver Hermann und Markus Voigt Szenen aus dem Krieg dar. Dazu werden Reden von Kaiser Wilhelm II, Feldpostbriefe und Lyrik über den Krieg zitiert. Die szenische Collage begleitet den Soldaten Adolf Reisinger, der sich als Kriegsfreiwilliger zum Wehrdienst meldet. Gezeigt werden verschiedene Szenen aus seinem Soldatenleben: Wie er auf den Krieg wartet und vor Langeweile zergeht, dann an die Front berufen wird und dort die blutige Realität des Krieges erfährt. Gezeigt wird auch wie er traumatisiert trotzdem an die Front zurückkehrt und zum Schluss weder Ende noch Sinn in diesem Jahre dauernden Grauen sieht. Die Anstrengungen des Krieges, die traumatischen Erlebnisse und das Gefühl, dass dieser Krieg nie enden wird, werden mit hartem Realismus dargestellt. Begleitet von Musik, expressionistischen Bildern, Lyrik und Fotos sowie Briefen aus dem Krieg als Kulisse wird man in die schreckliche Zeit des Krieges hineingezogen.
Das Schauspielertrio und Erik Schäffler haben es geschafft, auch nach 100 Jahren die Erinnerung an den Krieg lebendig aufleben zu lassen. Dabei wird nichts beschönigt und sowohl das Trauma des Krieges als auch das erdrückende Warten auf den Krieg und sein Ende realistisch dargestellt.
Die szenische Collage „Weltenbrand“ dauert rund 90 Minuten – der Schrecken des Krieges hielt Europa vier Jahre in Atem.
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