Am Samstag kamen etwa 1.500 BesucherInnen zum zweiten Daughterville-Festival nach Wilhelmsburg. KünstlerInnen und BesucherInnen feierten trotz Regen und Gewitter zusammen und sorgten so für eine einzigartige Stimmung.
Es war eine eindrucksvolle Kulisse auf dem Daughterville-Festival, die den BesucherInnen einen Vorgeschmack auf das Dockville geben konnte. Mit den Docks im Rücken, wurden die Bühnen und Stände, mitten im Grünen und aus Holz und Planen, künstlerisch aufgebaut. Überall war die empathiegeladene Atmosphäre zu spüren. Auf der Hauptbühne wurde größtenteils das Line-Up präsentiert, während auf der kleineren Bühne Poetry-Slammer zeigten, was sie drauf haben und DJs für einen guten Beat sorgten. Auf dem Gelände konnte man sich günstig verpflegen. Es gab Stände von Viva con Agua und der Greenpeace Jugend, die auf ihre Projekte aufmerksam machten. Außerdem konnte man sich selbst Limo mixen und Daughterville-Shirts siebdrucken.
Gute Laune trotz Gewitter
Noch bei den Bands Loifior, Naked as we came und This Void strahlte die Sonne über dem Daughterville-Gelände. Als dann die Jungs von Egoland rappten und das Publikum zum kochen brachten, fing es jedoch an zu stürmen und zu regnen. Für die meisten durchgeschwitzten Festivalbesucher wohl eher eine angenehme Abkühlung. Egoland und ihr Publikum gingen jetzt erst richtig ab – bis direkt neben der Bühne ein Blitz einschlug. Da eine Unwetterwarnung vorlag, wurden die Gäste gebeten, das Festival-Gelände über den Backstage-Bereich in ein Gebäude zu verlassen. Für die MusikerInnen und Fesitval-BesucherInnen jedoch kein Grund, sich die gute Laune verderben zu lassen.
Im dem spärlich beleuchteten Gebäude, schnappte sich Tom Klose seine Gitarre und sang für die BesucherInnen. Nach seinem Auftritt mischte er sich glücklich und begeistert unter die Festivalbesucher. „Ein super schönes, kleines Festival. Bei meinem Auftritt gab es zwar wenig Sonne, aber dafür umso mehr Liebe. Es ist hier eine ganz tolle, unbezahlbare Stimmung mit vielen schönen jungen Menschen“, sagt Tom und fügt hinzu: „Wenn es das Daughterville im Laden gebe, würde ich es kaufen! Oder auf jeden Fall mitnehmen“
Die Antilopen Gang – Rappen und Stage Diving
Schon kurz darauf ging es auch unter freiem Himmel mit der Antilopen Gang weiter, die für viele FestvalbesucherInnen einer der Höhepunkte des Daughterville werden sollte. Die drei von der Antilopen Gang, bestehend aus Danger Dan, Panik Panzer und Koljah, hatten sich schon früh eingefunden und quatschten mit Fans und anderen BesucherInnen. Als die Gang dann auf die Bühne kam, drängten sich viele schon voller Vorfreude vor der kleinen Bühne. Mit nachdenklichen, selbstironischen und politisch motivierten Rap überzeugte die Antilopen Gang auf dem Daughterville. Die Leute waren begeistert und Danger Dan sprang bei seinem Song ins Publikum. Getragen von den Fans „schwamm“ er durch das Meer von Händen. Nach ihrem Auftritt kahmen die drei von der Antilopen Gang zum Merch-Stand und unterhielten sich nochmal mit den Fans. Für ein Foto fanden sich Panik Panzer, Danger Dan und Koljah, die von allen Seiten belagert wurden, gerne noch einmal zusammen. „Es hat uns heute wirklich Spaß gemacht und wir finden es super, dass so viele junge Menschen unsere Musik hören.“
Zwischen Vorfreude, Erwartung und Begeisterung
Viele der Gäste kannten sich schon aus auf dem Festival-Gelände: Sie waren schon beim ersten Daughterville dabei und bleiben auch dem Dockville treu. „Das Daughterville Festival hat richtig Spaß gemacht“, sagt die sechzehnjährige Vania, die schon seit sie denken kann beim Dockville dabei ist: „Es ist immer wieder schön aufs Dockville Gelände zu kommen. Man kommt in eine schöne Atmosphäre und man fühlt sich aufgenommen und akzeptiert. Ob man nur rumsitzt und die Musik genießt oder feiert, es ist wunderschön hier.“ Auch dem fünfzehnjährigen Leon, der zum ersten Mal auf dem Gelände war, hat es gefallen: „Ich finds richtig geil hier! Geile Leute und geile Musik.“
Fuck Art Lets Dance – Gitarren und Konfetti
Beim Auftritt der Band Fuck Art Lets Dance erreichte die Stimmung auf dem Daughterville den Höhepunkt. Die Musiker standen mit drei Gitarren auf der Bühne und rissen noch einmal das komplette Daughterville mit. Mit acht Konfettipistolen wurden die Festivalbesucher nach dem Unwetter von einem Regen aus Konfetti belohnt.
Mit Roosevelt wurde dann nochmal eine Stunde Richtung Ende gegroovt. Alle Veranstalter wurden dabei noch einmal auf die Bühne geholt. Das Besondere dabei: Das Festival wird von Jugendlichen aus ganz Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Bürgerhaus Wilhemsburg und dem Dockville-Team organisiert. Dafür, dass hauptsächlich Jugendliche so ein Festival auf die Beine gestellt haben, werden sie zum Schluss noch einmal richtig gefeiert. Den Abschluss machten sie dann selber. Jeder von Ihnen ließ eine Leuchtlaterne in den Nachthimmel aufsteigen. Im Einklang mit den elektronischen Klängen von Roosevelt und den schönen Erlebnissen des Tages, sahen die BesucherInnen die Laternen in den Himmel aufsteigen, während das Festival sein Ende fand. Die Tochter des Dockvilles ist auf jeden Fall, auch fürs nächste Jahr zu empfehlen.
Fotos: Henry Lührs
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