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Inselpark in Wilhelmsburg: Der Zaun bleibt

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Trotz massiver Kritik aus dem Stadtteil hat sich der Hauptausschuss der Bezirksversammlung am Dienstagabend für die  nächtliche Schließung und damit auch Umzäunung weiter Teile des Inselparks in Wilhelmsburg ausgesprochen. 

Von Dominik Brück und Isabella David

Die Bezirksversammlung erachtet mit dieser Entscheidung die Schließung „besonders sensibler Teile“ des Parks in der Nachtzeit zwischen 0 Uhr und 5 Uhr morgens als sinnvoll. Außerdem spricht sich das Gremium hiermit für die 3. Variante des Zaunverlaufs aus, die zuletzt in einer Sondersitzung des Regionalausschusses Wilhelmsburg  vorgestellt worden ist. Diese Variante sieht trotz der nächtlichen Schließung des Parks folgende Durchquerungsmöglichkeiten vor:  Eine Nord-Süd Querung (entlang des Straßenverlaufs Hauland), eine Ost-West-Querung (von der Bahnbrücke Richtung Georg-Wilhelm-Straße), eine diagonale Querung (Schlöperstieg bis zur Mengestraße gegenüber des Bürgerhauses) sowie eine weitere diagonal Querung vom Haupteingang in Richtung Georg-Wilhelm-Straße. Alle Querungen sollen auch mit dem Fahrrad befahrbar sein.

Der Hauptausschuss hat über den Antrag der SPD-Fraktion punktuell abgestimmt. Die nächtliche Schließung der Parkanlage bei den entsprechenden Querungsmöglichkeiten wurde mit den Stimmen der SPD und FDP gegen die der CDU, Linken und Piraten sowie der Enthaltung der Grünen beschlossen. Die Linke und die Piraten stimmten dagegen, sich für die Variante 3 des Zaunverlaufes auszusprechen, die Grünen enthielten sich hierbei.

„Dies ein guter Kompromiss, um einen neuen Schatz in Hamburg-Mitte zu erhalten“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Falko Droßmann. Das Hauptziel sei es, den Park in einem guten Zustand zu erhalten und nicht, die nächtliche Zugänglichkeit zu der Anlage zu sichern, stimmt Fraktionskollege Michael Weinreich zu, während die anwesenden BürgerInnen sowie die Opposition am Dienstag erneut Kritik an der Umzäunung und nächtlichen Schließung des Inselparks äußerten.

Kritik am Zaun 

Viele BewohnerInnen des Stadtteils haben sich in den vergangenen Wochen gegen eine Umzäunung des ehemaligen Gartenschau-Geländes ausgesprochen. Die Konzeption einer möglichen Umzäunung der Parkanlage, die Durchgangsmöglichkeiten sowie der Schließzeiten waren vom Bezirk daraufhin überarbeitet worden. Ursprünglich sollte das komplette Gelände eingezäunt bleiben und bereits ab 22 Uhr geschlossen werden, da das Bezirksamt dies als notwendige Maßnahme gegen Vandalismus auf dem Gelände ansieht.

Die nun beschlossene Öffnungsregelung soll aus Sicht der Bezirksversammlung nicht endgültig sein, es bestehe die Möglichkeit weitere Öffnungen auszuprobieren.  „Wir haben die Zeiten auf solche beschränkt, in denen keine normale Parknutzung stattfindet und werden noch mit den Zeiten experimentieren. Sollte sich zeigen, dass unsere Befürchtungen nicht zutreffen, werden wir eine weitere Öffnung anstreben“, versichert Bezirksamtsleiter Andy Grote (SPD). Man stehe mit der konzeptionellen Entwicklung des Parks noch ganz am Anfang. „. „Wir nehmen den Zaun jetzt schon überall weg, wo es möglich ist und werden diesen bei positiven Erfahrungen weiter abbauen“, so Grote weiter.

Foto: Jonas Walzberg

Kommentare anzeigen (3)

3 Kommentare

  1. Ralf

    13. Mai 2014 at 19:35

    Waswäre von dem SEDler Walter Andy Ulbricht Grote anderes zu erwarten gewesen???

  2. Manuel

    14. Mai 2014 at 07:27

    Ein Lehrstück in „Beteiligung“: Beim „Parkratschlag“ am 11.2. waren 200 Leute dabei – eine große Mehrheit sprach sich gegen die Zaunpläne des Bezirks aus. Der Beirat für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg hatte ebenfalls eine klare Ablehnung beschlossen.

    Ein Lehrstück über die Arroganz der Macht. Die absolute Mehrheit in der Bezirksversammlung macht es möglich – wenige Tage vor der Wahl: Das Versprechen eines uneingeschränkt offenen Parks wird gebrochen, Bürgerbeteiligung wird ad absurdum geführt, die Kosten für den Bau der neuen Zäune und Tore werden noch schnell der igs ins ohnehin defizitäre Budget gepackt.

    Schade: Beim Parkratschlag wurden so viele gute Vorschläge für die Pflege und Werterhaltung unseres Inselparks gemacht. Hier wird eine Chance für vielfach mögliche Kooperation vertan. Wie beim Zollzaun zum Spreehafen-Ufer: Der Kampf für den öffentlichen Raum in der Wilhelmsburger Mitte braucht einen langen Atem.

    Manuel Humburg

  3. manfred

    14. Mai 2014 at 21:23

    Ich oute mich nun mal als Vandale, als Dieb und als Umweltverschmutzer. Mein Vergehen?
    ICH BIN WILHELMSBURGER.
    Alle Menschen auf der Insel werden von SPD,FDP, CDU, Verwaltung und igs so behandelt wie ich. Der Park muss nachts abgeschlossen werden, weil wir sonst den Park verdrecken, vorsätzlich mit Müll voll kippen und natürlich die Einrichtung beschädigen. Die Grünen haben das nicht ganz so deutlich gesagt. Sie haben sich enthalten, was aber nur bedeutet, dass sie zu feige sind dem Antrag zuzustimmen. Klar, wir haben Wahlen und die Grünen wissen, dass sie in den letzten Jahren nur gegen die Menschen auf der Insel politisch gearbeitet haben. Aber sie sind auch für die Schließung.
    (Pssst, nicht weiter sagen, wenn ich klauen oder beschädigen will, dann klettere ich einfach über den Zaun. Zum Glück ist er ja nicht sehr hoch!)
    Und nach der Wahl werden wir dann über die wirklichen Gründe informiert. Ich erwarte Events, mit Eintritt, Spielplatznutzung mit Eintritt, -Die igs teilte uns im RA vor ca. 2 Jahren mit, dass das „der modernste Spielplatz Europas“ sei und dass man da eventuell auch mal Eintritt zahlen muss.
    Nach der Wahl kommt auch wieder die Wahrheit auf den Tisch. Vorher könnte die Wahrheit Stimmen kosten.

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Die andere Seite der Elbe auf der Veddel, in Wilhelmsburg, auf dem Kleinen Grasbrook, in Steinwerder, Waltershof, Finkenwerder und auf der Insel Neuwerk lässt hanseatische Tradition spürbar werden.

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