Im Rahmen der Kampagne „Schlaflos in Hamburg“ wurden heute Mittag symbolisch Räume des Hamburger Rathauses und der Handelskammer versteigert. Unter dem Motto „Städtischen Raum privatisieren – AlsterCity-Süd ermöglichen!“ ersteigerte das Publikum exklusive Luxuswohnungen.
Ziel des Protestes war es die Inhalte der Kampagne „Schlaflos in Hamburg“ auf ungewöhnliche, kreative und auch satirische Weise auf die Straße zu tragen. Als Vorbild für die Protestform diente die Versteigerung des „Pferdestalls“, dem Fakultätsgebäude der Sozialwissenschaften, im Zuge der Studierendenproteste im Sommer 2011.
Auch Simon Stülcken aus dem AStA Vorstand der Universität Hamburg beteiligte sich an dem Prostest und ersteigerte ein Penthouse mit Yachthafen an der Binnenalster. „In Hamburg gibt es akuten Bedarf an Wohnraum“, sagt Stülcken. Besonders jetzt zu Semesterbeginn müssten vor allem auch Studierenden teure Hotelzimmer mieten, auf Sofas von Bekannten übernachten oder sogar in einer Turnhalle unterkommen (Mittendrin berichtete). „In Hamburg stehen unfassbare 1.400.000 m² leer und das bei Wohnungsnot und Mietenwahnsinn! Wir setzten uns für die Studierenden auf Wohnungssuche ein und arbeiten mit den anderen Unis und Initiativen in der Stadt zusammen“, so Stülcken weiter.
Das Rathaus unter den Hammer brachte Moritz Krauß, Auktionator der AlsterCity-Süd GmbH und Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Transparenz im AStA. „Die Hamburgische Bürgerschaft scheint nicht in der Lage zu sein, genügend Wohnraum zu schaffen, also haben wir kurzer Hand das Rathaus versteigert!“, sagt Krauß. Neu geschaffener Wohnraum in Hamburg sei oft nicht bezahlbar für diejenigen, die diesen benötigen. „Auch die Handelskammer mischt in der Stadtentwicklungspolitik mit und hat allein der Lage wegen schon einen guten Draht ins Rathaus. Sie ist mitverantwortlich für die Standort- und Prestigepolitik der letzten Senate und so haben wir deren Räume gleich mitversteigert“, erläutert Krauß.
Die Kampagne „Schlaflos in Hamburg“ will weiterhin auf die Wohnraumsituation in Hamburg aufmerksam machen. Im Oktober und November sind weitere Aktionen und Demonstrationen, auch in Zusammenarbeit mit der Initiative „Recht auf Stadt“, geplant.
Foto: AStA Universität Hamburg
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